Hey meine süßen Teetrinker! :)
Wieder einmal hab ich es (fast eine Woche zu spät) geschafft, an dem "Story Creativo" Projekt teilzunehmen, bei dem jede Woche aus gelosten Zitaten eine Geschichte geschrieben und veröffentlicht wird. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Zitate einzusetzen. Bei mir geht es weiter mit Marin und dem Prinzen, weil sich eine Fortsetzung gewünscht wurde!
Dieses mal konnte ich von 52 Zitaten 31 unterbringen. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, denn die Geschichte ist natürlich wieder ellenlang!
Ich wünsche euch viel Spaß.
Eure Tia '♥
---------------------------
Endlich eingelebt?
Die Königin saß,
gefühlte tausend Kissen in den Rücken gestopft, in ihrem riesigen
Himmelbett und Marin in ihrem Rollstuhl daneben. Wie jeden Abend seit
dem sie hier angekommen war, sollte sie ihr auch an diesem wieder
vorlesen.
„Ich liebe deine
Stimme“, pflegte die Hoheit oft zu sagen, „Sie ist so melodisch,
wie kaum eine Zweite.“ Marin lächelte dann immer nur und griff
nach dem Buch, welches auf dem Nachttisch lag. Es hieß
"Bogenschützen!
[1]"
und
enthielt eine Geschichte über Intrigen, Freundschaft
und eine fremde Welt, was Marin ein wenig schwer im Magen lag. Sie
konnte aber nicht sagen, weshalb dem so war. Trotzdem räusperte sie
sich und begann dann zu lesen:
„Lieb'
dich“, sagte sie.
„Du
liebst mich? Du kennst mich doch gar nicht“, sagte A.J. „Du
sollst deine Liebe nicht so bedenkenlos verschleudern.“ [2]
„Was
denkst du darüber, Olive?“, fragte sie.
„Ich
hab davon noch nie was gehört“, sagte Olive. „Wieso beichtet sie
das ausgerechnet heute?“ [3]
„Olive?“
„Entschuldigung,
was?“ Es war als würde die Braunhaarige aus einer tiefen
Abwesenheit auftauchen. Mitchell ging nicht davon aus, dass ihre
Freundin die Diskussion mit AJ angehört hatte.
„Stopp!“,
unterbrach die Königin Marin nach einer ganzen Weile. „Dies ist
eine gute Stelle um aufzuhören. Ich finde sie spannend.“
„Ja, Ihr habt
sicherlich Recht. Wir können morgen hier weitermachen.“
Der König
unterhielt sich derweil mit seinem Sohn im anderen Flügel des
Schlosses über das Mädchen im Rollstuhl.
„Und, nun lebt sie
bereits seit einer Woche im Schloss“, sagte der König. „Wie
steht ihr zu dem Mädchen?“
„Ich finde sie
bezaubernd. Ein bisschen seltsam zwar, doch sie hat etwas
Bezauberndes an sich.“
„Was man von Euch
nicht behaupten kann. Ihr solltet euch doch etwas mehr bemühen, wenn
Ihr sie für Euch gewinnen wollt, mein Sohn.“
„Ach, Vater! Sie
will mich doch ohnehin nicht. Ich hab gar das Gefühl, sie verzehre
sich nach einem, den es überhaupt nicht gibt. Oder vielleicht gibt
es ihn auch, aber sie erinnert sich nicht. Schließlich hat sie ja
kein Gedächtnis mehr.“
„Nur
wer aufgibt hat schon verloren [4],
mein Sohn. Es liegt an euch, ihre Gedanken an den Unbekannten
auszulöschen. Gebt Euch ein wenig mehr Mühe.“
Währenddessen hatte
sich auch das Gesprächsthema der beiden Frauen gewandelt. Die
Königin strich Marin eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zwirbelte
sie um ihren Finger und ließ sie wieder fallen.
„Du hast so schöne
Haare! Überhaupt dein ganzes Aussehen! Und es kommt daher, gemeinsam
mit dieser Ausstrahlung und deinem Charme. Du wärest eine gute
Partie für meinen Sohn. Und er ist ganz verrückt nach dir, mein
Kind.“
„Nun“, sagte
Marin und lächelte schüchtern. „Ja, vielleicht ist er das.“
„Er gibt viel zu
selten seinem Herzen nach. Du hingegen .. er könnte eine Menge von
dir lernen.“
„Wie meint Ihr
das, Hoheit?“
„Mal
möchtest du lesen, mal nicht
[5]
und du tust es immer genau dann, wenn dir auch danach ist. Mein Sohn
hingegen lebt nach dem Motto Nur wer aufgibt hat schon verloren [6]
und er liest ein Buch pro Tag. Aber nicht wegen der Verzauberung der
Buchstaben, sondern weil er es muss.“
„Das ist traurig“,
sprach Marin ihre Gedanken aus. „Schließlich lebt man nur einmal.
Man sollte die Zeit doch nutzen, wenn sie einem gegeben ist.“
„Du denkst über
den Tod nach?“, fragte die Königin überrascht. Das schien ihr gar
nicht in das Bild zu passen, das sie sich von der jungen Nixe gemacht
hatte.
„Natürlich“,
gab Marin zurück. „Und ich bin der Ansicht wir
brauchen einen guten Tod. Denn ohne den Tod gäbe es nur Komödien.
Sterben verleiht uns Größe. [7]“
„Große Worte für
so ein junges Ding.“
„Aber hab' ich
nicht Recht? Denkt doch nur einmal darüber nach, wie grausam es
wäre, könnten wir nicht sterben. Alles würde sich immer und immer
wiederholen. Selbst die traurigsten Dinge wären irgendwann
lächerlich bekannt.“
„Das erinnert mich
daran, was die Mätresse meines Mannes oft zu sagen pflegte. Wegen
ihres Charmes und ihrer Intelligenz habe ich sie verabscheut. Hätte
er sie nur wegen der äußeren Hülle begehrt, so wäre es mir doch
herzlich egal gewesen. Aber diese Frau war das Gesamtpaket. Bluna
hieß sie.“
„Bluna? Lebt sie
nicht immer noch im Schloss?“
„Auf
dem Anwesen. Aber sie ist mittlerweile verheiratet. Gott bewahre,
wenn ich sie immer noch ertragen müsste. Ich erinnere mich an eine
Situation, da wollte man sie des Hauses verweisen. Und sie sagte
einfach: Das
könnt Ihr nicht machen. Mein Vater war Römer wie Ihr. Er war
Centurio bei der römischen Armee. Wir
waren natürlich vollkommen verwirrt und hielten es zuerst für
ernsthaftes Gerede. Wie
war sein Name?,
habe ich gefragt und sie antwortete allen Ernstes: Minimus
Maximus. [8]
Dann brachen alle in schallendes Gelächter aus und der Ärger war
vergessen. Du bist ihr sehr ähnlich, aber dich kann ich gut leiden.“
„Ach
Hoheit, sind
wir nicht alle ein bisschen Bluna? [9]“
Marin strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Auch ihr verfügt
über Witz und Charme. Erinnert euch nur an die Sache mit dem Fisch
beim Abendessen. Eure Reaktion war von allen die Beste!“
„Mein
Kind, ihr seid eine gute Seele. Ich wüsste nur nicht, wie ich es
anfangen soll. Für's Erste würde ich gern ab und an hier hinaus
kommen. Früher bin ich gern am Strand gewesen – dort ist es
wundervoll. Aber jetzt war ich seit Jahren nicht mehr dort. Die Sonne
schadet meiner Haut.“
„Hoheit,
ihr solltet euer Leben nicht einfach so vorbeiziehen lassen. Wer
nicht anfängt kann auch nicht fertig werden. [10]
Am Besten begebt ihr euch gleich morgen hinunter ans Wasser. Ihr
könnt mich mitnehmen. Ich würde es nur zu gern sehen! Ihr werdet
sehen: Es ist viel abenteuerlicher wenn man sein Leben voll
auskostet!“
„Marin,
meinst du damit etwa ich
kann den bekannten Weg gehen, den ich schon mein Leben lang kenne
oder den dunklen über den ich noch so viel lernen muss [11]?“
„Ja
Hoheit! Und gleich morgen setzen wir den ersten Fuß auf den dunklen
Pfad. Ihr werdet sehen, auch dort scheinen ein paar Lichter, die euch
den Weg weisen. Jetzt möchte ich gern noch ein wenig in den
Rosengarten, wenn es euch nichts ausmacht.“
„Aber
nein, mein Kind. Geht nur und genießt den Abend.“ Gleichzeitig mit
Marins fiel der Blick der Königin auf den Rollstuhl. „Oh, nun …
ich meinte …“
„Ach,
ist schon gut, Hoheit!“, lachte das Mädchen. „Ich gehe
dann mal!“
Das
Gespräch der beiden Männer war inzwischen von unerwartetem Besuch
unterbrochen worden. „Herr Professor!“, begrüßte der König den
weißhaarigen Mann. Er war ein Meeresbiologe und hatte schon zig
Bücher geschrieben. Eines davon las Marin gerade und der Prinz
wollte sie dazuholen.
„Erinnert
Ihr euch an das Mädchen, das seit Neuestem im Schloss lebt? Ich bin
sicher, Sie beide würden sich prächtig unterhalten können. Sie
liest Ihr Buch.“
„Oh,
ich würde es sehr begrüßen, die junge Dame-“ Er wurde
unterbrochen, da der Butler das Zimmer betrat. Er tat gute Arbeit,
aber meistens redete er wirr. Dass er nur so tat und sich mit Marin
zum Beispiel ganz normal unterhielt, wusste keiner im Schloss.
„Wir
wissen was du weisst, doch wir wissen was wir wissen und wissen was
wir wissen aber wissen nur soviel wir wissen, wissen Sie? [12]“
„Ich
wusste gleich, der ist nicht ganz dicht! [13]“,
brummelte der Professor vor sich hin. Der Prinz grinste nur und hielt
dagegen: „Sind
Sie sich sicher, dass wir sicher sind und sind sich sooo sicher, dass
die Sicherheit sicherlich sicher ist und die Sicherheit sicher ist?
[14]“
Er fand Gefallen an dem verwirrten Butler und ließ sich gern auf
eines seiner Wortspiele ein. Nachdem der Butler wieder weg war,
wandte sich der Prinz an die Beiden anderen: „Wenn Sie mich
entschuldigen würden, meine Herren, so möchte ich Marin holen. Ein
Gespräch mit Ihnen wird sie sich nicht entgehen lassen wollen.“
Und mit diesen Worten erhob sich der Prinz und entschwand in den
Rosengarten. Er musste eine Weile suchen, denn die Pflanzen wuchsen
hoch zu dieser Jahreszeit und die sitzende Marin übersah man leicht,
doch bald schon hatte er sie gefunden. Der Rollstuhl stand auf dem
Weg zwischen den weißen Rosen und sie sang verträumt vor sich hin:
„But
I know now, that I'm so down! [15]“
Vorsichtig schlich sich der Prinz von hinten an sie heran, dann
stimmte er mit etwas selbstgedichtetem in ihr Lied ein: „And
she looks so perfect standing there, in my american apparel
underwear! [16]“
„Huch!“,
sagte Marin erschrocken, konnte sich aber ein kurzes Kichern nicht
verkneifen. „Was tut Ihr denn hier draußen? Und warum könnt ihr
englisch sprechen?“
„Die
Sprache ist in den Königshäusern keine Seltenheit. Ich habe aber
nie besonders gut aufgepasst. Alles was ich noch richtig gut kann,
ist ein Gedicht aus meiner Kindheit: When
I was just a kitten they said I'd be a gem. But now that I'm a
cheshire cat, it's odd how odd I am. [17]“
„Das
klingt interessant. Ich kann es nicht. Habe die Liedzeile mal
irgendwo aufgeschnappt und weiß nicht was sie bedeutet.“ Er
deutete auf das Buch, welches auf ihrem Schoß lag.
„Der
Autor des Werks ist gerade beim König. Hättet ihr nicht Lust euch
mit ihm zu unterhalten? Schließlich lest ihr das Buch schon eine
Weile.“
„Wirklich?
Es wäre mir eine Freude.“ Als die Beiden das Zimmer wieder
betraten, schien der Professor erstaunt über Marin zu sein.
„Keiner
sagte mir, dass Ihr im Rollstuhl sitzt.“
„Habt
Ihr ein Problem damit?“ Marin runzelte die Stirn. „Meine Sprache
ist nicht beeinträchtigt, falls es Euch Sorgen machen sollte.“ Der
Prinz unterdrückte ein Lachen und der Professor wandte den Blick vom
Rollstuhl ab.
„Lasst
uns über das Buch reden. Wie ich sehe tragt Ihr es mit euch herum?!“
„Ja,
ich lese es derzeit.“
„Und
wie ist eure Meinung dazu?“
„Sie
haben noch allerlei zu lernen Herr Professor. Ihr Buch ist brilliant,
aber nicht erschöpfend. Sie dringen soweit vor, wie es der Stand der
Forschung heutzutage erlaubt. Die wahre Geschichte der Meerestiefen
beginnt aber erst dort, wo Sie haltmachen müssen. Wunder, die der
menschlichen Vorstellungskraft spotten. Geheimnisse, die mir gehören,
die ich aber mit einem Mann von ihrem Rang teilen würde. [18]“
„Was
könntet Ihr mir erzählen, das ich nicht schon längst wüsste?“
Die Meinung des Professors war offenkundig keine Gute. Er war in
seinem Stolz verletzt worden und das ausgerechnet von einer Frau!
„Von
Ungeheuern die tief am Meeresgrund leben, dort wo es finster ist, wie
nirgendwo anders. Nur ein Beispiel.“ Marin lächelte.
„Ach
was, ich sag euch, ich hab in meiner Tante ihrem Fischladen mehr
Ungeheuer gesehen, als auf der ganzen Fahrt. [19]“
„Nun,
man lernt nie aus, nicht wahr?“
„Ich
würde mich nicht mir ihr anlegen, wenn ich Ihr wäre“, sagte der
Prinz. „Geht es um das Meer, so kenne ich niemanden, der es besser
kennt als sie.“ Der Professor runzelte die Stirn.
„Allerdings“,
hob der junge Mann erneut an und sah diesmal Marin an, „hat unser
Professorchen noch ganz andere Qualitäten. Er macht den besten
Takoyaki-Pudding im ganzen Land.“ Die Begeisterung, die er sich
erhofft hatte, blieb aus. Marin kniff die Augen zu Schlitzen
zusammen.
„Da
kann sich einem ja der Magen umdrehen ... Pudding von ungeborenem
Tintenfisch! [20]“
Die Situation war ähnlich wie damals beim Abendessen. Keiner im
Schloss kam so wirklich mit Marins Vegetarismus klar. Es wurde still
im Raum.
Li'l
war inzwischen in einer ziemlich dunklen, kalten Höhle erwacht.
Zumindest vermutete er, dass es sich um eine solche handelte. Er
streckte beide Arme zur Seite aus und die Tatsache, dass er an Wände
stieß (feuchte Wände!) stimmte ihn nicht gerade positiv.
„Was ist das hier?“, rief er und
lauschte dem Echo nach. „Wo bin ich?“
„Das ist das
Haus in den Zuckerbergen [21]!“, ertönte da eine ältliche
Stimme neben ihm. „Schreien bringt dich auch nicht weiter. Sie
kommen, wenn sie wollen und wenn sie es nicht wollen, dann kommen sie
nicht. Verbrauch deinen Atem nicht für unnützes Betteln.“
„Woher weißt du das alles?“
„Ich
bin einundachtzig Jahre alt und hätte statistisch gesehen vor 4,7
Jahren sterben müssen. [22]“
L'il erstarrte bei den Worten des Mannes. Wie lange war er wohl schon
hier? Und was bedeutete das für ihn? Er musste unbedingt
herausfinden, wie er hier gelandet war. Wo war Marin? Das Team durfte
sich nicht trennen. Er wünschte ihr nicht, in diesem dunklen
feuchten Kellerloch festzusitzen, aber vielleicht war es da, wo sie
jetzt war, noch viel schlimmer!?
In
diesem Moment schoben sich zwei schwarze Gestalten knirschend über
den Höhlenweg. Sie schienen keine Männer vieler Worte zu sein.
„Ari,
warte, wann krieg ich meinen Lohn?“
„Donnerstag!
[23]“
„Versammlung!“,
befahl der man neben Li'l, als die Beiden wieder weg waren. „Jetzt!“
„Eine
Versammlung?“, fragte Li'l mit hochgezogenen Augenbrauen. Das
konnte natürlich keiner sehen.
„Keine
Lust!“, stöhnte irgendjemand weiter hinten in der Zelle. „Nerv
nicht!“
„Keine
Lust?“, ertönte die Stimme des Ältlichen, der sich mittlerweile
als Kirk vorgestellt hatte. „Keine
Lust?“
„Du
hast deinen Spaß daran, aber wir anderen haben's aufgegeben. Raffst
du das nicht?“
„Du
wirst dich wohl zusammennehmen können, du Baby!“, keifte eine
Frauenstimme. „Wenn Kirk sagt Versammlung, dann ist Versammlung,
hab ein bisschen Spaß!“
„Aber
es macht eben keinen Spaß Spaß zu haben, wenn man eigentlich keine
Lust hat Spaß zu haben, Mom! [24]“
Diese Stimme klang ebenfalls weiblich, aber nicht so
waschweib-weiblich, sondern auf die Art eines genervten Teenagers.
„Du
depressive Quietschkuh!“
„Ich?
Ich?“
„Schrei mich nicht an!“
„Ich schreie dich nicht an! [25]“ So ging das noch eine zeitlang weiter und Li'l schaltete ab.
Marin
hatte sich indes vom Prinzen zu einem Picknick am Strand überreden
lassen. Dass diese Idee nicht die Beste gewesen war, stellte sie
fest, als der Rollstuhl nicht über Sand fuhr. Der Prinz gab sich
wirklich die allergrößte Mühe, das musste man ihm lassen: Er lief
voraus, breitete die Decke aus, stellte Kerzen und den Korb hin und
kam dann zurück, um Marin zu holen.
„Willst
du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. [26]“,
sagte der Prinz, nachdem sie gegessen hatten und ein Gespräch über
seine Familie und Vergangenheit zustande gekommen war. „So erkennt
man ihn recht schnell. Macht verändert die Menschen. Bei meinem
Onkel war das ein ganz großes Problem, deshalb hat mein Vater den
Thron übernommen – sehr erfolgreich, wie man sagen könnte, aber
von meinem Onkel haben wir seitdem nichts mehr gehört.“
„Der
Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein,
sondern ein wertvoller.
[27]“,
gab das junge Mädchen zurück und im Gesicht des Prinzen konnte man
einmal mehr erkennen, wie verzaubert er von ihr war. Ihre
traute Zweisamkeit wurde jedoch von einem Zischen unterbrochen.
„Huch“,
entfuhr es Marin. „Was war denn das?“
„Schwäne.
Die sind hier überall. Ich hab sie nie
sonderlich leiden mögen."
„Warum
nicht, was ist verkehrt an ihnen?“
„Es
ist nichts ...verkehrt. Ich finde nur einfach, sie sind ein bisschen
hässlich, das ist alles. [28]“
„Schönheit
ist euch also wichtig, ja?“ Er sah sie eine Weile an und strich
dann die vorwitzige Haarsträhne aus ihrem Gesicht, die sie sonst mit
einer Muschel zurückzuhalten pflegte.
„Schönheit,
Tugend und Witz. Ihr seid also alles, was ich mir je wünschen
könnte.“
„Erzählt
mir von den anderen. Ihr Vater sagte, keine war euch gut genug. Ihr
wirkt nicht wie ein Mann, der gemeinhin schnelles Urteil fällt.“
„Ich
dachte, ich wäre an meine Grenzen gestoßen und nichts könnte mich
noch überraschen. Sie waren alle gleich, alle nur auf die Macht aus.
Ich wollte einfach jemanden kennenlernen, an dem ich wachsen kann,
aber ich dachte, dass wird mir nie gelingen. Meinem Vater hätte ich
das unmöglich erzählen können, er hält es für albern. Wie denkst
du darüber?“
„Es
gibt sowas wie Grenzen des Wachstums nicht, denn es gibt keine
Grenzen der menschlichen Intelligenz, der Fantasie und der Fähigkeit
sich zu wundern. [29]“
„Ich
würde zu gern mehr über Euch erfahren, Prinzessin!“, sagte der
Prinz.
„Prinzessin?“,
wiederholte Marin amüsiert. „Ich würde ja sagen, das wäre mir
neu, aber durch den Gedächtnisverlust trifft das wohl nicht nur
darauf zu.“
„Ja.
Ich bin sicher, ihr seid eine Prinzessin. Eine Prinzessin des Meeres.
Ich kenne niemanden, der soviel weiß, über die großen Weiten des
Ozeans. Also, lasst
Euch huldigen! [30]“
Marin lächelte, oh ja, sie würde auch gern mehr über sich
erfahren.
„Euch
würde ich sofort heiraten!“, sagte der Prinz nach einer ganzen
Weile. Das Mädchen mit dem türkisfarbenen Haar sah ihn an.
„Darüber
solltet ihr noch einmal gründlich nachdenken“, lächelte sie.
„Solange
man ledig ist, kann man immer heiraten. Wenn man verheiratet ist,
kann man nicht wieder ledig werden. Deshalb liegt zwischen dem Stand
des Ehemannes und dem Stand des Junggesellen ein schrecklich feiner
Unterschied. [31]“
---------------------------
Und hier, wie immer, die Zitatquellen für euch :)
1 Braveheart
2 Die Widerspenstigkeit des Glücks
3 Die Widerspenstigkeit des Glücks
4 Laura-Reihen (Peter Freund)
5 Loriot
6 Laura-Reihen (Peter Freund)
7 Doctor Who (S-04xE-08)
8 Das Leben des Brian
9 Bluna Werbung
10 Laura-Reihen (Peter Freund)
11 Glaubenssache (Skye Winter)
12 Andreas Krämer
13 Braveheart
14 Andreas Krämer
15 5 SoS
16 5 SoS
17 Alice in Wonderland
18 20.000 Meilen unter dem Meer
19 20.000 Meilen unter dem Meer
20 20.000 Meilen unter dem Meer
21 Buchtitel von Tinka Beere
22 Die Widerspenstigkeit des Glücks
23 They live - sie leben
24 Expaining a depression to my mom - a Poetry Slam
25 Loriot
26 Abraham Lincoln
27 Albert Einstein
28 Lucas (Kevin Brooks)
29 Ronald Reagan
30 Braveheart
31 Jules Verne