Freitag, 30. Oktober 2015

Neue Internetseite

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Sonntag, 14. Juni 2015

Rezension - Was fehlt wenn ich verschwunden bin (Lilly Lindner)



Was fehlt, wenn ich verschwunden bin?

Diese Frage stellen sich wahrscheinlich viele von uns und auch die magersüchtige April aus Lilly Lindners neuem Roman „Was fehlt wenn ich verschwunden bin“ fragt sich das, als sie in ihrem Krankenhausbett liegt und Briefe an ihre kleine Schwester Phoebe schreibt.

Das Buch beginnt aus der Sicht der neunjährigen Phoebe, die immer ihre Schwester um sich herum hatte und die jetzt plötzlich allein dasteht. Denn April ist verschwunden und keiner will ihr sagen, was eigentlich los ist. April ist krank, so viel weiß Phoebe. Aber warum darf sie sie nicht besuchen? Sie ist doch immerhin ihre Schwester!

Das Buch ist als Briefroman aufgebaut und in zwei Teile gespalten. Der erste ist aus der Sicht der kleinen Phoebe geschrieben und Lilly Lindner schafft es dabei unglaublich gut, uns in die Sichtweisen eines jungen Mädchens mitzunehmen. Phoebe erzählt ihrer Schwester alles; von der Deutschlehrerin, die ihre Kommasetzung kritisiert bis über die Freundin, mit der sie regelmäßig Kuchen backt und deren Vater ein Wortefänger ist. Sind die Briefe an ihre große Schwester am Anfang noch voller Hoffnung auf eine Antwort, werden sie mit der Zeit immer wütender und dann werden sie traurig. April, ich weiß du bist krank, aber kannst du mir nicht ganz kurz antworten?
Der Leser hat hier Platz für eigene Ideen, warum April ihrer Schwester nicht zurückschreibt. Aber der wirkliche Grund, den wir dann im zweiten Teil erfahren, sprengt alle Vorstellungen.

Insgesamt ein wortgewaltiges Buch, empfehlenswert für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.

Samstag, 13. Juni 2015

G ☼ E ☼ W ☼ I ☼ N ☼ N ☼ S ☼ P ☼ I ☼ E ☼ L

Ihr seid schon neugierig auf den ersten Band von Glaubensssache?
Und ihr habt richtig Lust 1 von 3 signierten Taschenbüchern zu gewinnen?
Wunderbar, dann lest jetzt weiter!

Als ungefähren Erscheinungstermin für den ersten Band von GLAUBENSSACHE, peile ich den 5. August 2015 an.
Um euch die Wartezeit zu verkürzen, könnt ihr ab dem 5. Juli an einem Gewinnspiel teilnehmen, das einen Monat dauern wird.
Wer mindestens 1x teilnimmt fällt automatisch 1x in den LOSTOPF für die ersten drei SIGNIERTEN Taschenbuchausgaben. Je öfter ihr also mitmacht, desto häufiger gibt es euren Namen bei der Auslosung!
Und so geht’s:
Ich werde ein Bild auf meiner Facebookseite und dem Blog hier, sowie auf Instagram posten. Das ist das Bild des Tages und es enthält ein Zitat auf "Glaubenssache". Dazu stelle ich euch eine Frage, die ihr bitte als Kommentar beantwortet.

2. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das Bild mit den Hashtags ‪#‎IchbineinSonnenkind‬ und‪#‎Glaubenssachegewinnspiel‬ teilen. DIES IST KEINE PFLICHT, erhöht aber eure Chancen bei der Ziehung, da jeder, der das Bild teilt noch einmal zusätzlich in den Lostopf fällt. 

Einen wunderschönen Tag noch, bleibt sonnig! 
Skye '♥

Freitag, 12. Juni 2015

Ich liebe dich, Lorelai von Fenia Kubin

Ein solider Highschool-Roman mit erotischen Elementen. Süß und sexy und haaaach! 



»Ich habe keinen Spaß. Ich liebe sie gottverdammt. Ich will, dass sie mich auch liebt. Nicht weniger. Und vielleicht etwas mehr. Sehr viel mehr.« 

Eine Highschool. Die Neue. Sex. Und vielleicht Liebe. 

Matan ist unsichtbar, er ist der Nerd, der niemandem auffällt. Bis Lora im letzten Jahr an seine Schule wechselt und ihn aus unerklärlichen Gründen auserwählt. Sie teilen ein Geheimnis, das niemand wissen darf. Und alles scheint zu funktionieren, bis Matan mehr will ... bis Matan Lora will. Und zwar ganz.

Lorelai weiß was sie will. 
Matan auch. 

Und Fenia Kubin, die beide erschaffen hat, weiß erst Recht was sie will! 
Die Autorin begeistert in ihrem Debütroman "Ich liebe dich, Lorelai" mit einem herzerfrischenden und selbstironischen Protagonisten (Matan Coen) der sich mit seiner Unbeliebtheit abgefunden hat und sich selbst witzhaft als Kaugummi an einer Spindtür bezeichnet. 

Sein Leben (und seine Sicht darauf) ändern sich allerdings schlagartig, als Lorelai in sein Leben tritt. Naja, eigentlich tritt sie nicht direkt in SEIN Leben. 
Loreai Summerfield, die von allen nur Lora genannt wird, ist die Neue auf seiner Highschool und DER HAMMER, wenn man Mat glauben darf. Damit beginnt auch gleich das erste Kapitel, wir tauchen ein in die Welt des Matan Coen. Eine Welt in der man am Unbeliebtentisch sitzt und die hübsche Neue nur aus der Ferne anschmachten darf. 
Trotzdem ist Matan sich sicher: Er liebt Loreai. 
Und obwohl er nicht einmal im Traum daran gedacht hätte, dass sie ihn überhaupt bemerkt, kommt alles ganz anders.

Der Roman wird aus Sicht des achtzehnjährigen Matan Coen erzählt und auch wenn von einer Frau geschrieben, wirkt er doch so unglaublich authentisch, dass man ihn einfach lieben muss. 
Die Autorin begeistert mit viel Witz und Selbstironie in "Ich liebe dich, Lorelai." Mit kurzen, manchmal abrupt beendeten Sätzen und heißen [;)] Dialogen tauchen wir ein in die Geschichte von Matan Coen und Lorelai Summerfield, die angelehnt ist, an so viele Teenager-Filme und doch so ganz anders daherkommt, als man es am Anfang erwarten könnte. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und hatte es innerhalb von drei Tagen durch.

Eine absolute Kaufempfehlung geht an die, die gern einen Erotikroman MIT Geschichte lesen, an alle die glauben, sie hätten die Pubertät längst hinter sich gelassen und an diejenigen, die auf einen spritzigen und direkten Schreibstil abfahren. Und ... okay, ich geb's auf: EINE LESEEMPFEHLUNG GEHT AN EINFACH ALLE, die sich trauen ;)





George & Joshua - Der Weg der Hoffnung (Hannah Ben) REZENSION

Du behandelst alle gleich, ist das nicht irgendwie grausam?




George und Joshua, der aktuelle Jugendroman von Hannah Ben, die uns zuvor schon mit der Geschichte über Chris & Sara überzeugte, liefert einiges an Input - zum Beispiel die Frage: Wie geht man als herzensguter und angepasster Mensch damit um, wenn einen jemand völlig ohne Grund nicht leiden kann? Und wie reagiert man, wenn einen alle ansehen, als wäre man jemand anders?

George Saphir besucht die christliche Klosterschule St. Antonia, wo er auch auf den zugeknöpften Joshua trifft, als dieser neu in seine Klasse kommt. Obwohl sich normalerweise jeder gut mit George versteht, weil man ihn einfach liebhaben muss - sieht Joshua das anders. Er wirft ihm sein Gutmensch-sein vor und die beiden geraten immer wieder aneinander, naja, mehr oder weniger, da man mit George, der sich immer für alles die Schuld gibt, nur sehr schwer aneinandergeraten kann. 

Das Buch befasst sich subtil mit den Themen von Verlust und Erwachsen-werden und das einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel und ist deshalb empfehlenswert für junge Leser, die sich gerade inmitten der Phase befinden, in der sie nach sich selbst suchen, genauso aber für Leser von 20 und 20+, da es ihnen sicher helfen kann, einen Einblick in die Denkweise von jungen Menschen zu bekommen.

Hannah Ben schafft es gekonnt mit ihrer Sprache uns die Innenwelt von George nahezubringen und so macht es einfach Spaß, den Kleinen durch das Buch beim Erwachsen-werden zu verfolgen. Denn George macht eine Veränderung durch und lernt für sich selbst und für's Leben. 

Das Cover überzeugte mich von Anfang an. Zum einen weil es nicht direkt mit Personen arbeitet und einem so noch die Fantasie bleibt, sich George und Joshua vorzustellen und zum anderen, weil es mit dem Klavier zart auf etwas hinweist, dass im Buch sehr wichtig wird, im Klappentext aber nicht auftaucht. So schlägt Hannah Ben eine gute Verbindung zwischen Einband und Geschichte. Da außerdem sehr unaufdringliche Farben verwendet wurden, um dieses Cover zu gestalten und das perfekt zu George passt - unaufdringlich und sanft - halte ich das komplette Werk mit diesem Cover für sehr schön abgerundet.

Einen kleinen Abzug gebe ich, weil ich als Christin nicht wirklich von George's Gläubigkeit überzeugt wurde. Das war mir nicht tiefgründig genug.

Trotzdem ein gelungenes Jugendbuch und eine ABSOLUTE KAUFEMPFEHLUNG für alle, die sich schon immer gefragt haben: "Was passiert, wenn du alles richtig machst - und dann kommt einer und kritisiert dich trotzdem?"
















Sonntag, 7. Juni 2015

ES REICHT ENDGÜLTIG!

Ich möchte euch alle ausdrücklich darauf hinweisen, dass man meinen Debütroman NICHT auf der Homepage des Papierfresserchen-Verlags vorbestellen kann. 
Aus mir unerfindlichen Gründen bin ich dort trotz mehrmaliger Kündigung noch immer als Autorin gelistet und dagegen kann ich wohl bis auf Weiteres nichts tun. Aber ihr seid meine Leser und deshalb möchte ich darum bitten, dass wir gemeinsam dafür sorgen, einen solchen "Verlag" nicht zu unterstützen.
Wenn ihr Fragen zum Buch habt; Fragen darüber, wie wann und wo ihr es bestellen könnt, dann meldet euch bitte DIREKT bei mir. Entweder hier, via Facebook oder per E-mail an skye.winter.schreiberei@gmail.com
Hiermit weise ich euch AUSDRÜCKLICH darauf hin, dass ich NICHT MEHR zu dem oben genannten Verlag gehöre und egal welche Information bezüglich dieses Themas euch erreichen sollte, fragt mich bitte persönlich dazu.
Der Verlag und ich (okay, der Verlag scheint davon nichts zu wissen, aber ICH und der MtM-Verlag) gehen SEIT ENDE APRIL getrennte Wege.
Es liebt euch, eure
Skye '♥

Donnerstag, 4. Juni 2015

Zitatgeschichten Teil 4

Hey meine süßen Teetrinker! :)

Wieder einmal hab ich es (fast eine Woche zu spät) geschafft, an dem "Story Creativo" Projekt teilzunehmen, bei dem jede Woche aus gelosten Zitaten eine Geschichte geschrieben und veröffentlicht wird. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Zitate einzusetzen. Bei mir geht es weiter mit Marin und dem Prinzen, weil sich eine Fortsetzung gewünscht wurde!

Dieses mal konnte ich von 52 Zitaten 31 unterbringen. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, denn die Geschichte ist natürlich wieder ellenlang!

Ich wünsche euch viel Spaß.
Eure Tia '♥

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Endlich eingelebt?


Die Königin saß, gefühlte tausend Kissen in den Rücken gestopft, in ihrem riesigen Himmelbett und Marin in ihrem Rollstuhl daneben. Wie jeden Abend seit dem sie hier angekommen war, sollte sie ihr auch an diesem wieder vorlesen.
„Ich liebe deine Stimme“, pflegte die Hoheit oft zu sagen, „Sie ist so melodisch, wie kaum eine Zweite.“ Marin lächelte dann immer nur und griff nach dem Buch, welches auf dem Nachttisch lag. Es hieß "Bogenschützen! [1]" und enthielt eine Geschichte über Intrigen, Freundschaft und eine fremde Welt, was Marin ein wenig schwer im Magen lag. Sie konnte aber nicht sagen, weshalb dem so war. Trotzdem räusperte sie sich und begann dann zu lesen:

Lieb' dich“, sagte sie.
Du liebst mich? Du kennst mich doch gar nicht“, sagte A.J. „Du sollst deine Liebe nicht so bedenkenlos verschleudern.“ [2]
Was denkst du darüber, Olive?“, fragte sie.
Ich hab davon noch nie was gehört“, sagte Olive. „Wieso beichtet sie das ausgerechnet heute?“ [3]
Olive?“
Entschuldigung, was?“ Es war als würde die Braunhaarige aus einer tiefen Abwesenheit auftauchen. Mitchell ging nicht davon aus, dass ihre Freundin die Diskussion mit AJ angehört hatte.

„Stopp!“, unterbrach die Königin Marin nach einer ganzen Weile. „Dies ist eine gute Stelle um aufzuhören. Ich finde sie spannend.“
„Ja, Ihr habt sicherlich Recht. Wir können morgen hier weitermachen.“
Der König unterhielt sich derweil mit seinem Sohn im anderen Flügel des Schlosses über das Mädchen im Rollstuhl.
„Und, nun lebt sie bereits seit einer Woche im Schloss“, sagte der König. „Wie steht ihr zu dem Mädchen?“
„Ich finde sie bezaubernd. Ein bisschen seltsam zwar, doch sie hat etwas Bezauberndes an sich.“
„Was man von Euch nicht behaupten kann. Ihr solltet euch doch etwas mehr bemühen, wenn Ihr sie für Euch gewinnen wollt, mein Sohn.“
„Ach, Vater! Sie will mich doch ohnehin nicht. Ich hab gar das Gefühl, sie verzehre sich nach einem, den es überhaupt nicht gibt. Oder vielleicht gibt es ihn auch, aber sie erinnert sich nicht. Schließlich hat sie ja kein Gedächtnis mehr.“
Nur wer aufgibt hat schon verloren [4], mein Sohn. Es liegt an euch, ihre Gedanken an den Unbekannten auszulöschen. Gebt Euch ein wenig mehr Mühe.“
Währenddessen hatte sich auch das Gesprächsthema der beiden Frauen gewandelt. Die Königin strich Marin eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zwirbelte sie um ihren Finger und ließ sie wieder fallen.
„Du hast so schöne Haare! Überhaupt dein ganzes Aussehen! Und es kommt daher, gemeinsam mit dieser Ausstrahlung und deinem Charme. Du wärest eine gute Partie für meinen Sohn. Und er ist ganz verrückt nach dir, mein Kind.“
„Nun“, sagte Marin und lächelte schüchtern. „Ja, vielleicht ist er das.“
„Er gibt viel zu selten seinem Herzen nach. Du hingegen .. er könnte eine Menge von dir lernen.“
„Wie meint Ihr das, Hoheit?“
Mal möchtest du lesen, mal nicht [5] und du tust es immer genau dann, wenn dir auch danach ist. Mein Sohn hingegen lebt nach dem Motto Nur wer aufgibt hat schon verloren [6] und er liest ein Buch pro Tag. Aber nicht wegen der Verzauberung der Buchstaben, sondern weil er es muss.“
„Das ist traurig“, sprach Marin ihre Gedanken aus. „Schließlich lebt man nur einmal. Man sollte die Zeit doch nutzen, wenn sie einem gegeben ist.“
„Du denkst über den Tod nach?“, fragte die Königin überrascht. Das schien ihr gar nicht in das Bild zu passen, das sie sich von der jungen Nixe gemacht hatte.
„Natürlich“, gab Marin zurück. „Und ich bin der Ansicht wir brauchen einen guten Tod. Denn ohne den Tod gäbe es nur Komödien. Sterben verleiht uns Größe. [7]
„Große Worte für so ein junges Ding.“
„Aber hab' ich nicht Recht? Denkt doch nur einmal darüber nach, wie grausam es wäre, könnten wir nicht sterben. Alles würde sich immer und immer wiederholen. Selbst die traurigsten Dinge wären irgendwann lächerlich bekannt.“
„Das erinnert mich daran, was die Mätresse meines Mannes oft zu sagen pflegte. Wegen ihres Charmes und ihrer Intelligenz habe ich sie verabscheut. Hätte er sie nur wegen der äußeren Hülle begehrt, so wäre es mir doch herzlich egal gewesen. Aber diese Frau war das Gesamtpaket. Bluna hieß sie.“
„Bluna? Lebt sie nicht immer noch im Schloss?“
„Auf dem Anwesen. Aber sie ist mittlerweile verheiratet. Gott bewahre, wenn ich sie immer noch ertragen müsste. Ich erinnere mich an eine Situation, da wollte man sie des Hauses verweisen. Und sie sagte einfach: Das könnt Ihr nicht machen. Mein Vater war Römer wie Ihr. Er war Centurio bei der römischen Armee. Wir waren natürlich vollkommen verwirrt und hielten es zuerst für ernsthaftes Gerede. Wie war sein Name?, habe ich gefragt und sie antwortete allen Ernstes: Minimus Maximus. [8] Dann brachen alle in schallendes Gelächter aus und der Ärger war vergessen. Du bist ihr sehr ähnlich, aber dich kann ich gut leiden.“
Ach Hoheit, sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? [9]“ Marin strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Auch ihr verfügt über Witz und Charme. Erinnert euch nur an die Sache mit dem Fisch beim Abendessen. Eure Reaktion war von allen die Beste!“
Mein Kind, ihr seid eine gute Seele. Ich wüsste nur nicht, wie ich es anfangen soll. Für's Erste würde ich gern ab und an hier hinaus kommen. Früher bin ich gern am Strand gewesen – dort ist es wundervoll. Aber jetzt war ich seit Jahren nicht mehr dort. Die Sonne schadet meiner Haut.“
Hoheit, ihr solltet euer Leben nicht einfach so vorbeiziehen lassen. Wer nicht anfängt kann auch nicht fertig werden. [10] Am Besten begebt ihr euch gleich morgen hinunter ans Wasser. Ihr könnt mich mitnehmen. Ich würde es nur zu gern sehen! Ihr werdet sehen: Es ist viel abenteuerlicher wenn man sein Leben voll auskostet!“
Marin, meinst du damit etwa ich kann den bekannten Weg gehen, den ich schon mein Leben lang kenne oder den dunklen über den ich noch so viel lernen muss [11]?“
Ja Hoheit! Und gleich morgen setzen wir den ersten Fuß auf den dunklen Pfad. Ihr werdet sehen, auch dort scheinen ein paar Lichter, die euch den Weg weisen. Jetzt möchte ich gern noch ein wenig in den Rosengarten, wenn es euch nichts ausmacht.“
Aber nein, mein Kind. Geht nur und genießt den Abend.“ Gleichzeitig mit Marins fiel der Blick der Königin auf den Rollstuhl. „Oh, nun … ich meinte …“
Ach, ist schon gut, Hoheit!“, lachte das Mädchen. „Ich gehe dann mal!“
Das Gespräch der beiden Männer war inzwischen von unerwartetem Besuch unterbrochen worden. „Herr Professor!“, begrüßte der König den weißhaarigen Mann. Er war ein Meeresbiologe und hatte schon zig Bücher geschrieben. Eines davon las Marin gerade und der Prinz wollte sie dazuholen.
Erinnert Ihr euch an das Mädchen, das seit Neuestem im Schloss lebt? Ich bin sicher, Sie beide würden sich prächtig unterhalten können. Sie liest Ihr Buch.“
Oh, ich würde es sehr begrüßen, die junge Dame-“ Er wurde unterbrochen, da der Butler das Zimmer betrat. Er tat gute Arbeit, aber meistens redete er wirr. Dass er nur so tat und sich mit Marin zum Beispiel ganz normal unterhielt, wusste keiner im Schloss.
Wir wissen was du weisst, doch wir wissen was wir wissen und wissen was wir wissen aber wissen nur soviel wir wissen, wissen Sie? [12]
Ich wusste gleich, der ist nicht ganz dicht! [13]“, brummelte der Professor vor sich hin. Der Prinz grinste nur und hielt dagegen: „Sind Sie sich sicher, dass wir sicher sind und sind sich sooo sicher, dass die Sicherheit sicherlich sicher ist und die Sicherheit sicher ist? [14]“ Er fand Gefallen an dem verwirrten Butler und ließ sich gern auf eines seiner Wortspiele ein. Nachdem der Butler wieder weg war, wandte sich der Prinz an die Beiden anderen: „Wenn Sie mich entschuldigen würden, meine Herren, so möchte ich Marin holen. Ein Gespräch mit Ihnen wird sie sich nicht entgehen lassen wollen.“ Und mit diesen Worten erhob sich der Prinz und entschwand in den Rosengarten. Er musste eine Weile suchen, denn die Pflanzen wuchsen hoch zu dieser Jahreszeit und die sitzende Marin übersah man leicht, doch bald schon hatte er sie gefunden. Der Rollstuhl stand auf dem Weg zwischen den weißen Rosen und sie sang verträumt vor sich hin: „But I know now, that I'm so down! [15]“ Vorsichtig schlich sich der Prinz von hinten an sie heran, dann stimmte er mit etwas selbstgedichtetem in ihr Lied ein: „And she looks so perfect standing there, in my american apparel underwear! [16]
Huch!“, sagte Marin erschrocken, konnte sich aber ein kurzes Kichern nicht verkneifen. „Was tut Ihr denn hier draußen? Und warum könnt ihr englisch sprechen?“
Die Sprache ist in den Königshäusern keine Seltenheit. Ich habe aber nie besonders gut aufgepasst. Alles was ich noch richtig gut kann, ist ein Gedicht aus meiner Kindheit: When I was just a kitten they said I'd be a gem. But now that I'm a cheshire cat, it's odd how odd I am. [17]
Das klingt interessant. Ich kann es nicht. Habe die Liedzeile mal irgendwo aufgeschnappt und weiß nicht was sie bedeutet.“ Er deutete auf das Buch, welches auf ihrem Schoß lag.
Der Autor des Werks ist gerade beim König. Hättet ihr nicht Lust euch mit ihm zu unterhalten? Schließlich lest ihr das Buch schon eine Weile.“
Wirklich? Es wäre mir eine Freude.“ Als die Beiden das Zimmer wieder betraten, schien der Professor erstaunt über Marin zu sein.
Keiner sagte mir, dass Ihr im Rollstuhl sitzt.“
Habt Ihr ein Problem damit?“ Marin runzelte die Stirn. „Meine Sprache ist nicht beeinträchtigt, falls es Euch Sorgen machen sollte.“ Der Prinz unterdrückte ein Lachen und der Professor wandte den Blick vom Rollstuhl ab.
Lasst uns über das Buch reden. Wie ich sehe tragt Ihr es mit euch herum?!“
Ja, ich lese es derzeit.“
Und wie ist eure Meinung dazu?“
Sie haben noch allerlei zu lernen Herr Professor. Ihr Buch ist brilliant, aber nicht erschöpfend. Sie dringen soweit vor, wie es der Stand der Forschung heutzutage erlaubt. Die wahre Geschichte der Meerestiefen beginnt aber erst dort, wo Sie haltmachen müssen. Wunder, die der menschlichen Vorstellungskraft spotten. Geheimnisse, die mir gehören, die ich aber mit einem Mann von ihrem Rang teilen würde. [18]
Was könntet Ihr mir erzählen, das ich nicht schon längst wüsste?“ Die Meinung des Professors war offenkundig keine Gute. Er war in seinem Stolz verletzt worden und das ausgerechnet von einer Frau!
Von Ungeheuern die tief am Meeresgrund leben, dort wo es finster ist, wie nirgendwo anders. Nur ein Beispiel.“ Marin lächelte.
Ach was, ich sag euch, ich hab in meiner Tante ihrem Fischladen mehr Ungeheuer gesehen, als auf der ganzen Fahrt. [19]
Nun, man lernt nie aus, nicht wahr?“
Ich würde mich nicht mir ihr anlegen, wenn ich Ihr wäre“, sagte der Prinz. „Geht es um das Meer, so kenne ich niemanden, der es besser kennt als sie.“ Der Professor runzelte die Stirn.
Allerdings“, hob der junge Mann erneut an und sah diesmal Marin an, „hat unser Professorchen noch ganz andere Qualitäten. Er macht den besten Takoyaki-Pudding im ganzen Land.“ Die Begeisterung, die er sich erhofft hatte, blieb aus. Marin kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
Da kann sich einem ja der Magen umdrehen ... Pudding von ungeborenem Tintenfisch! [20]“ Die Situation war ähnlich wie damals beim Abendessen. Keiner im Schloss kam so wirklich mit Marins Vegetarismus klar. Es wurde still im Raum.

Li'l war inzwischen in einer ziemlich dunklen, kalten Höhle erwacht. Zumindest vermutete er, dass es sich um eine solche handelte. Er streckte beide Arme zur Seite aus und die Tatsache, dass er an Wände stieß (feuchte Wände!) stimmte ihn nicht gerade positiv.
„Was ist das hier?“, rief er und lauschte dem Echo nach. „Wo bin ich?“
„Das ist das Haus in den Zuckerbergen [21]!“, ertönte da eine ältliche Stimme neben ihm. „Schreien bringt dich auch nicht weiter. Sie kommen, wenn sie wollen und wenn sie es nicht wollen, dann kommen sie nicht. Verbrauch deinen Atem nicht für unnützes Betteln.“
„Woher weißt du das alles?“
Ich bin einundachtzig Jahre alt und hätte statistisch gesehen vor 4,7 Jahren sterben müssen. [22]“ L'il erstarrte bei den Worten des Mannes. Wie lange war er wohl schon hier? Und was bedeutete das für ihn? Er musste unbedingt herausfinden, wie er hier gelandet war. Wo war Marin? Das Team durfte sich nicht trennen. Er wünschte ihr nicht, in diesem dunklen feuchten Kellerloch festzusitzen, aber vielleicht war es da, wo sie jetzt war, noch viel schlimmer!?
In diesem Moment schoben sich zwei schwarze Gestalten knirschend über den Höhlenweg. Sie schienen keine Männer vieler Worte zu sein.
Ari, warte, wann krieg ich meinen Lohn?“
Donnerstag! [23]
Versammlung!“, befahl der man neben Li'l, als die Beiden wieder weg waren. „Jetzt!“
Eine Versammlung?“, fragte Li'l mit hochgezogenen Augenbrauen. Das konnte natürlich keiner sehen.
Keine Lust!“, stöhnte irgendjemand weiter hinten in der Zelle. „Nerv nicht!“
Keine Lust?“, ertönte die Stimme des Ältlichen, der sich mittlerweile als Kirk vorgestellt hatte. „Keine Lust?
Du hast deinen Spaß daran, aber wir anderen haben's aufgegeben. Raffst du das nicht?“
Du wirst dich wohl zusammennehmen können, du Baby!“, keifte eine Frauenstimme. „Wenn Kirk sagt Versammlung, dann ist Versammlung, hab ein bisschen Spaß!“
Aber es macht eben keinen Spaß Spaß zu haben, wenn man eigentlich keine Lust hat Spaß zu haben, Mom! [24]“ Diese Stimme klang ebenfalls weiblich, aber nicht so waschweib-weiblich, sondern auf die Art eines genervten Teenagers.
Du depressive Quietschkuh!“
Ich? Ich?“ 
Schrei mich nicht an!
Ich schreie dich nicht an! [25] So ging das noch eine zeitlang weiter und Li'l schaltete ab.

Marin hatte sich indes vom Prinzen zu einem Picknick am Strand überreden lassen. Dass diese Idee nicht die Beste gewesen war, stellte sie fest, als der Rollstuhl nicht über Sand fuhr. Der Prinz gab sich wirklich die allergrößte Mühe, das musste man ihm lassen: Er lief voraus, breitete die Decke aus, stellte Kerzen und den Korb hin und kam dann zurück, um Marin zu holen.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. [26]“, sagte der Prinz, nachdem sie gegessen hatten und ein Gespräch über seine Familie und Vergangenheit zustande gekommen war. „So erkennt man ihn recht schnell. Macht verändert die Menschen. Bei meinem Onkel war das ein ganz großes Problem, deshalb hat mein Vater den Thron übernommen – sehr erfolgreich, wie man sagen könnte, aber von meinem Onkel haben wir seitdem nichts mehr gehört.“
Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller. [27]“, gab das junge Mädchen zurück und im Gesicht des Prinzen konnte man einmal mehr erkennen, wie verzaubert er von ihr war. Ihre traute Zweisamkeit wurde jedoch von einem Zischen unterbrochen.
„Huch“, entfuhr es Marin. „Was war denn das?“
Schwäne. Die sind hier überall. Ich hab sie nie sonderlich leiden mögen."
Warum nicht, was ist verkehrt an ihnen?“
Es ist nichts ...verkehrt. Ich finde nur einfach, sie sind ein bisschen hässlich, das ist alles. [28]“
„Schönheit ist euch also wichtig, ja?“ Er sah sie eine Weile an und strich dann die vorwitzige Haarsträhne aus ihrem Gesicht, die sie sonst mit einer Muschel zurückzuhalten pflegte.
„Schönheit, Tugend und Witz. Ihr seid also alles, was ich mir je wünschen könnte.“
Erzählt mir von den anderen. Ihr Vater sagte, keine war euch gut genug. Ihr wirkt nicht wie ein Mann, der gemeinhin schnelles Urteil fällt.“
Ich dachte, ich wäre an meine Grenzen gestoßen und nichts könnte mich noch überraschen. Sie waren alle gleich, alle nur auf die Macht aus. Ich wollte einfach jemanden kennenlernen, an dem ich wachsen kann, aber ich dachte, dass wird mir nie gelingen. Meinem Vater hätte ich das unmöglich erzählen können, er hält es für albern. Wie denkst du darüber?“
Es gibt sowas wie Grenzen des Wachstums nicht, denn es gibt keine Grenzen der menschlichen Intelligenz, der Fantasie und der Fähigkeit sich zu wundern. [29]
Ich würde zu gern mehr über Euch erfahren, Prinzessin!“, sagte der Prinz.
Prinzessin?“, wiederholte Marin amüsiert. „Ich würde ja sagen, das wäre mir neu, aber durch den Gedächtnisverlust trifft das wohl nicht nur darauf zu.“
Ja. Ich bin sicher, ihr seid eine Prinzessin. Eine Prinzessin des Meeres. Ich kenne niemanden, der soviel weiß, über die großen Weiten des Ozeans. Also, lasst Euch huldigen! [30]“ Marin lächelte, oh ja, sie würde auch gern mehr über sich erfahren.
Euch würde ich sofort heiraten!“, sagte der Prinz nach einer ganzen Weile. Das Mädchen mit dem türkisfarbenen Haar sah ihn an.
Darüber solltet ihr noch einmal gründlich nachdenken“, lächelte sie. „Solange man ledig ist, kann man immer heiraten. Wenn man verheiratet ist, kann man nicht wieder ledig werden. Deshalb liegt zwischen dem Stand des Ehemannes und dem Stand des Junggesellen ein schrecklich feiner Unterschied. [31]

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Und hier, wie immer, die Zitatquellen für euch :)

1 Braveheart

2 Die Widerspenstigkeit des Glücks

3 Die Widerspenstigkeit des Glücks

4 Laura-Reihen (Peter Freund)

5  Loriot

6 Laura-Reihen (Peter Freund)

7 Doctor Who (S-04xE-08)

8 Das Leben des Brian

9 Bluna Werbung

10 Laura-Reihen (Peter Freund)

11 Glaubenssache (Skye Winter)

12 Andreas Krämer

13 Braveheart

14 Andreas Krämer

15 5 SoS

16 5 SoS

17 Alice in Wonderland

18 20.000 Meilen unter dem Meer

19 20.000 Meilen unter dem Meer

20 20.000 Meilen unter dem Meer

21 Buchtitel von Tinka Beere

22 Die Widerspenstigkeit des Glücks

23 They live - sie leben

24 Expaining a depression to my mom - a Poetry Slam

25 Loriot

26 Abraham Lincoln

27 Albert Einstein

28 Lucas (Kevin Brooks)

29 Ronald Reagan

30 Braveheart

31 Jules Verne

Samstag, 9. Mai 2015

Zitatgeschichten 3. Teil

Hey Leute,

wie ihr ja schon wisst, bin ich Mitglied in dieser Zitategruppe. In letzter Zeit habe ich es etwas schleifen lassen, deshalb kommt hier jetzt der dritte Teil. Es ist aber der aktuelle Beitrag! Es geht weiter mit der Geschichte von letztem Mal. 
Ich habe nur sehr wenige Zitate einbauen können. Da ich es sonst nicht mehr pünktlich geschafft hätte. Außerdem bin ich müde. Hoffe es gefällt euch trotzdem.

Kuss und Gruß '♥

Folgende Zitate habe ich diesmal verwendet:

1 "Ich seh Sie!" (aus den Film "Das fliegende Auge")

2 "Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig Fragen." - Johann Wolfagng Goethe

3 "Eins, zwei oder drei. Letzte Chance vorbei!" (Michael Schanze in der ZDF-Spielshow "1,2 oder 3")

4 "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." - Hermann Hesse

5 "Sie kommen durch mich an Sie heran." (Robert Redford in "Sneakers - Die Lautlosen")

6 Alle unsere Träume können sich erfüllen - wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen. - Walt Disney

7 Andreas Krämer "Ich wusste nicht, dass ich geflogen bin" "Geflogen nicht aber den Mantel hat man Ihnen bereits gereicht", "Doch mit dem Trumpf denen ich Ihnen zustecke, sind Sie wieder im Spiel!", "Sie haben die Schablone", "Exakt, clever die Kleine" (Dialog zwischen Hadden und Elli in "Contact" aus dem Jahr 1997)

8  "Sehe ich wie ein Mörder aus?" aus Sakrileg - The Da Vinci Code von Dan Brown

9 Nur das Meer kennt dein Geheimnis! - Der Sommer, in dem es zu schneien begann von Lucy Clarke

10 Der Mut bestand darin, weiterzumachen, egal was geschah - Panic ~ Lauren Oliver

11  "Wer immer tut,was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford (1863 - 1947)

12 Das Glück ist blind (Fabienne Siegmund "Sommerkuss")
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Das schöne Kind


Das Pferd war sehr schwarz und sehr groß und es schien mitten aus dem Nichts zu kommen. Marin befand sich mitten auf dem Weg und konnte sich nicht erklären, wie sie hier her gekommen war. Und sich zu rühren war ihr auch nicht möglich.
Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, als das Pferd stieg und die Hufen direkt über ihr durch die Luft sausten. Erdbröckchen fielen auf sie hinab.
„Hoooo!“, rief eine tiefe Stimme beruhigend und dann kam das Pferd direkt neben Marin zum Stehen. Sand spritzte auf, als sich die Hufen hineinbohrten.  Dann sprang ein Mann vom Rücken dieses monströsen Tieres und ging neben dem jungen Mädchen in die Hocke. Er hatte sehr blaue Augen und ein gütiges Gesicht. Auf seinem Kopf prangte eine Krone. Er musste ein König sein.
„Wer seid ihr, schönes Kind? Und warum sitzt ihr hier auf diesem kalten Boden?“
„Ich seh‘ sie!“, rief Marin komplett zusammenhanglos und erstach den Mann beinahe mit ihrem Zeigefinger, als sie auf ihn deutete, um ihre Worte zu unterstreichen. Er sah sie ein bisschen verwirrt an. Sie war ein hübsches Mädchen von vielleicht 19 Jahren und ihre Haut war so blass wie Porzellan. Das Gesicht, wohl proportioniert und mit weichen Kanten, sowie mit vollen Lippen und großen Augen ausgestattet, wurde umrahmt von türkisfarbenem Haar, welches sich lockig über ihre Schultern gelegt hatte und sich sanft an ihren Körper schmiegte.
„Habt Ihr einen Namen?“
„Bestimmt“, sagte sie. Ihm fiel auf, dass sie eine sehr schöne Stimme hatte. Melodisch. Mit dieser Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet.
„Oh und … werdet Ihr ihn mir verraten?“, gab er also verdutzt zurück.
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen“, sagte sie lächelnd. „Mein Name ist Aquamarin.“
„Wie … ungewöhnlich. Hübsch, das wohl. Aber ungewöhnlich.“ Er nickte ein paar Mal, wie zu sich selbst. „Und sagt: Aus welchem Geschlecht stammt Ihr?“ Marin dachte eine Weile über diese Frage nach. Eigentlich … wusste sie es nicht. Sie wusste überhaupt wenig – von ihrem Namen mal abgesehen.
„Wenn ich’s wüsst‘ – Ihr wärt der Erste, der’s erfährt!“
„Gut, dann … kannst du aufstehen?“ Im Kopf des Königs begann eine Idee zu keimen. Seit Monaten suchte er nach einer Frau für den Prinzen. Aber obwohl die Thronanwärterinnen ihm die Tür einrannten, gab sein Sohn sich mit keiner zufrieden. Zu braungebrannt, zu hell, zu groß, zu klein … irgendetwas sagte dem König jedoch, dass ihm dieses Mädchen gefallen würde.
„Ich weiß nicht!“, sagte sie und er zuckte kurz zusammen. Hatte er etwa laut gedacht? „Ich will es aber wohl versuchen.“ Als sie diesen Satz hintenan fügte, war der Mann erleichtert. Sie hatte nur auf seine Frage geantwortet und ahnte nichts von seinen Plänen. Er bot ihr die Hand und wollte ihr auf die Füße helfen, doch ihre Beine knickten ein.
Der König konnte nicht wissen, dass Marin eine Nixe war, die ohne Wasser und durch die Hilfe eines Zaubertrankes zwar Beine anstatt der wunderschönen Flosse hatte, aber nicht damit gehen konnte. Ihre Füße waren zu zart.
„Ich schein‘ es nicht zu können“, lachte sie. „Was soll ich nun machen?“
„Wenn es euch beliebt, so nehme ich euch mit auf mein Schloss. Wir werden schon herausfinden was euch zur Gesundheit fehlt. Wir geben euch Gemach und Speis‘ solange Ihr eure Erinnerung noch nicht zurück habt.“ Ihre großen Augen musterten ihn eine Weile. Das Angebot war sehr großzügig und sie fragte sich, was wohl der Grund dafür sein mochte.
„Eins, zwei oder drei! Letzte Chance vorbei!“ Der König lächelte und sie tat es ihm nach.
„Nun, die Wahl habe ich dann wohl nicht mehr. Ich nehm‘ es an, das nette Angebot. Ich habe wohl großes Glück euch getroffen zu haben.“

„Was bedeutet Euch das Glück, schönes Kind?“ Sie überlegte eine Weile, während der König sie auf sein Pferd hob.
„Glück ist … Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann ist glücklich.“ Diese Antwort freute den König sehr, aber er ließ es sich nicht anmerken. Der Prinz hatte ihn neulich gefragt, wie er denn jemals eine Frau finden solle, wenn alle Anwärterinnen es nicht wert seien. Jetzt hatte er endlich die Antwort, die er damals nicht geben konnte.
„Sie kommen durch mich an sie heran, mein Sohn!“, dachte er.
„Eine sehr schöne Antwort“, sagte er. „Alle unsere Träume können sich erfüllen, wisst Ihr? Wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“

Am Morgen erwachte Marin in einem riesigen, sehr weichen Federbett. Sie schlug die Decke zurück, ließ sich in den Rollstuhl fallen, den man ihr gegeben hatte und rollte zum Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen.
„Ich wusste nicht, dass ich geflogen bin“, murmelte sie.
„Nun ja, geflogen nicht, aber den Mantel hat man Ihnen bereits gereicht.“ Erschrocken drehte sie sich um. Auf dem Sessel saß ein klug wirkender, hübscher Mann. Ein bisschen sah er aus wie ein Butler.
„Das ist egal, für den Moment. Ich werde Ihnen helfen. Mit dem Trumpf, den ich ihnen reiche, sind sie wieder im Spiel.“
„Sie … haben die Schablone?“
„Wie meinen?“
„Ach, nichts.“ Für einen kurzen Moment hatte Marin sich erinnert. Bruchstückhaft. Jetzt war es wieder weg. So etwas hatte sie neulich schon einmal gehabt. Da war der Satz gewesen: Exakt, clever die Kleine. Sie konnte es einfach nicht in Einklang bringen.
„Nun, wie ist euer Trumpf?“
„Der Prinz fand es nicht so schlimm wie der König. Und weil es hierbei um den Thronfolger geht, werdet Ihr bleiben dürfen.“ Langsam kam die Erinnerung an das was gestern passiert war zurück. Sie hatte sich sehr über den Fisch in der Suppe geärgert – warum konnte sie nicht erklären, aber es schien ihr unmöglich ein Tier des Meeres zu essen.
„Seh‘ ich wie ein Mörder aus?“ Der König hatte es als persönlichen Angriff aufgefasst, dass sie den Fisch nicht wollte und so war es eskaliert. Das Mädchen stand jetzt mit dem Rücken zum Fenster. Als sie jedoch die Stimme vernahm, drehte sie sich blitzschnell wieder um und schloss die Fensterläden. Ihr war, als wäre ihr eine Brise um den Körper geweht und geflüstert hatte sie: „Nur das Meer kennt dein Geheimnis!“
Aquamarin beschloss zum Frühstück zu gehen. Der Mut bestand schließlich darin, weiterzumachen egal was geschah.
„Sicher, dass Ihr nicht warten wollt, bis man euch abholt?“
„Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist“, sagte sie und rollte in Richtung Tür. „Nein, ich habe lange genug gewartet. Was ich angerichtet habe, muss ich selbst geradebiegen.“

„Marin, liebste Marin!“, sagte die Königin voller Sanftmut, als das Mädchen in den Saal rollte. Der Prinz betrachtete sie.
„Mein Glück!“, lächelte er, als er vor ihr auf die Knie ging und ihre Hand nahm.
„Das Glück ist blind!“, sagte Marin abfällig. Es war nicht so, dass sie etwas gegen den Prinzen hatte. Aber in ihr war ein Gefühl und das erlaubte ihr nicht, sich zu verlieben. Sie spürte, dass sie sich nach jemandem sehnte, den es vielleicht gar nicht gab.
„Dann hab ich ja Glück, dass meines nur nicht gehen kann.“ Der Prinz nahm es ihre abweisende Art mit Humor. Auch der König grinste, der Ärger schien vergessen.
„Da hast du es, Sohn! Bisher war dir keine gut genug, jetzt ist es andersherum!“ 

Samstag, 11. April 2015

Zitatgeschichten 1. Teil

Hey Leute,

ich mache jetzt bei einer kleinen Gruppe Autoren mit, die Geschichten aus gesammelten Zitaten schreibt. Hier ist mein erstes Projektchen :)
Alle Zitate konnte ich nicht benutzen, heutige Bilanz: 19 von 22
Ich hoffe es gefällt euch.

Folgende Zitate habe ich dafür verwendet:


1 "Ihr kommt recht spät" (Frodo zu Gandalf in Herr der Ringe - Die Gefährten)


2 "Rauf Rauf Rauf immer schön die Treppe rauf!" (Gollum in der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs)

3 "Sprich mit der Hand!" (Arnold Schwarzenegger in Terminator 3)


4 "April, April Jungs. Übung ist das halbe Leben!" (Jürgen Prochnow als "Der Alte" in "Das Boot")


5 “Geliebter Dauphin, wie würdet ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen schneidet obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ “Nun, ich würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen“ “Wie würdest ihr einen König nennen, der von sein Land schneidet während andere versuchen es zu einen? Wie konntet ihr nur ein Friedensvertrag mit Burgund schließen? Lasst mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte Hauptstadt Paris befreien“ - (Jeanne D' Arc zu Dauphin Charles IV in “Jeanne D'Arc - Die Frau des Jahrtausends)

6 "Sind sie so etwas wie ein Verrückter?" (Evee in V wie Vendetta)

7 Brothers, what we do in life... echoes in eternity. (Gladiator)

8 "Not yet Kameraden, not yet" (Der Alte in "Das Boot")

9 "Gier ist gut. Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht als irgendetwas sonst in der Geschichte" (Gordon Gekko in Wall Street)

10 Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Einstein)

11 And me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life when you're a part of something. And if you find that moment... It lasts forever. (Richard - The Beach)

 12 "Hör mal, hol mir mal ne Flasche Bier sonst streike ich hier und schreibe nicht weiter" (Gerhard Schröder)

13 "Schreiben Sie´s auf, ich beschäftige mich später damit!", "Ich brauche mehr Details" - (Didi Hallervorden in Didi - Der Doppelgänger)

14 "Bereit?" - "Bereit, wenn du es bist." (Gwen und Gideon in "Liebe geht durch alle Zeiten" von Kerstin Gier)

15 "Du bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als du denkst." aus Pu der Bär von A.A. Milne

16 "Ich komme wieder!" (Arnold Schwarzenegger in "Terminator)...

17 "Nur ein Ping senden! (Captain Marko Ramius zu seinen ersten Offizier in "Jagd auf roter Oktober")

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Die Versammlung


„Dieses Treffen ist enorm, enorm wichtig.“ Maria schüttelte verdrießlich den Kopf.
„Sagtest du bereits“, antwortete Kane, der neben ihr stand. Die beiden schoben heute Wachdienst, bis alle Mitglieder der Versammlung da waren. Die Zwillinge fehlten, aber das war nichts Neues. Das einzige Problem war: Ohne Vollzähligkeit, keine Versammlung. Als hätten sie Marias Gedanken gehört, schossen sie in diesem Moment um die Ecke. Zwei kleine Jungen in knallgrünem Mantel, mit dem sie scheinbar schon auf die Welt gekommen waren, denn Kane hatte sie noch nie ohne gesehen.
„Ihr kommt recht spät!“ [1] Der Hüne mit dem dunklen Vollbart starrte sie undurchdringlich an, doch die strenge Stille wurde jäh unterbrochen.
„Rauf, rauf, rauf – immer schön die Treppe rauf!“, [2] ertönte Marias gestresster Sing-sang. „Wir wollen anfangen.“
„Sprich mit der Hand!“, [3] riefen die beiden gleichzeitig und streckten jeweils ihre Rechte soweit nach vorne, dass Maria einen Schritt zurückstolperte. Erbost schüttelte sie den Kopf über die Kindereien, ging jedoch nicht darauf ein. Dann drehte sie sich um und folgte den Zwillingen die Treppe hinauf ins Versammlungszimmer.
„Ihr seid zu spät. Wegen euch verschiebt sich alles. Aber keine Sorge, wir haben bereits Ersatz gefunden.“ Tobias, ein gedrungener, sehr weiser Mann und irgendwie Chef der Truppe, fixierte die Zwillinge mit seinem gesunden Auge. Stress mit Maria war eine Sache, aber wenn der Älteste sie tadelte (oder noch schlimmer: Mit Rausschmiss drohte) wurden selbst die Zwillinge blass.
„A-aber wir … wir …“, stammelten sie. Da fing die versammelte Gesellschaft an zu lachen.
„April, april Jungs. Übung ist das halbe Leben!“ [4]
„Das war gemein“, beschwerte sich Tim beleidigt.
„Ja!“, stimmte ihm sein Bruder Tom zu.
„Kommt einfach nicht mehr zu spät, dann passiert sowas nicht.“
„Können wir dann anfangen? Der Abend ist kurz!“ Marin saß in einer mit Wasser gefüllten Schubkarre in der hinteren Ecke des Raumes. Sie war eine Nixe und somit ohne Wasser nicht anzutreffen. Weil ihr Erscheinen aber notwendig war, hatte sie ihren Sea-to-go bei sich, wie sie die Schubkarre liebevoll nannte, immer bei sich.
„Sicher. Erster Punkt der Tagesordnung: Die Hauptstadt.“ Dauphin, ebenfalls Mitglied des Ältestenrates, wies auf ein Mädchen mit Feuerhaaren. „Ignis, bitte vortreten!“
„Ja.“ Das Mädchen lächelte den Ältesten an und hob dann an zu sprechen: „Geliebter Dauphin, wie würdet Ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen schneidet, obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ [5]
Der Älteste ließ sich etwas Zeit mit der Antwort, dann sagte er: „Nun, ich würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen.“ [5]
„Wie würdet Ihr einen König nennen, der von sein Land schneidet, während andere versuchen es zu einen? Wie konntet Ihr nur ein Friedensvertrag mit denen schließen?“ [5]
„Dein Anliegen?“, fragte Dauphin, ohne auf ihren Vorwurf einzugehen.
„Lasst mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte Hauptstadt befreien!“ [5] Bei ihren Soldaten handelte es sich um zehn kleine Flämmchen, die hinter ihr auf und ab hüpften.
„Krieg ist keine Lösung!“ Das war Kane, der noch immer bei Maria nahe der Tür stand.
„Sind Sie so etwas wie ein Verrückter?“, [6] wollte Ignis wissen. „Manchmal geht es eben nicht ohne!“
„Brothers, what we do in life … echoes in eternity.“ [7]
„Rasmus, deutsch bitte!“ Auf diese Aussage hin schlug sich der Roboter einmal gegen die Seite seines Kopfes, wo sein Hauptcomputer saß. Hin und wieder hatte dieser einen Wackelkontakt.
„Not yet … Kameraden … not yet!“ [8]
„Nicht gemischt. Deutsch. Wir sind keine wandelnden Wörterbücher.“
„Sorry!“ Noch einmal schlug Rasmus gegen das Blech. „Jetzt sollte es wirklich … it works!“ Dauphin schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn und seufzte.
„Wie auch immer … nein, wir werden keinen Krieg anfangen. Die Hauptstadt ist zu mächtig. Clee sollte das wissen, schließlich kommt er von dort.“ Bei Clemens, von allen nur Clee genannt, handelte es sich um einen Geschäftsmann aus dem Kapitol, der vor ein paar Monaten allerdings zur Widerstandsbewegung übergewechselt hatte.
„Hey, seid nicht so verdammt gierig!“, fuhr Marin in diesem Moment die Zwillinge an, welche sich zum wiederholten Male an den Nüssen bedienten, die in der Tischmitte standen.
„Gier ist gut! Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht, als irgend etwas sonst in der Geschichte.“ [9]
„Na, du musst es ja wissen“, brummte Marin. Sie konnte Clee nicht besonders leiden und zweifelte an seinen ehrenhaften Absichten.
„Zwei Dinge sind unendlich!“, bellte Tobias entnervt, „Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht sicher! [10] Hört endlich auf euch anzublaffen!“
„Tut mir leid. Es ist nur einfach … ich weiß nicht mehr weiter. Dieses Land war einst ein Paradies – und jetzt? Sieh uns doch an! Verstecken uns in einem Gasthaus wie Hunde!“
„And me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life, when you're a part of something. And if you find that moment... it lasts forever.“ [11]
„Danke Rasmus! Für diesen, wiedermal unverständlichen, Einwurf. Wir wissen das zu schätzen!“
„Save your irony, buddy – this is … n-n-n-n-no-o-o-o-n-n-n-n …“
„Jetzt hängt er ganz!“, rief einer der Zwillinge und schlug dem Roboter mit voller Wucht gegen das Blech.
„… not my fault.“
„Hat er keine Spracheinstellungsfunktion? Ist ja nicht auszuhalten!“
„Ich werd mal nachsehen!“ Velderfield, die kleine Maus in Anzug und Krawatte, schlüpfte durch das Ohr des Roboters.
„Maria?“, ließ sich Mako vernehmen, der heute Protokoll führte. „Hör mal, hol mir mal ne Flasche Bier, sonst streike ich hier und schreibe nicht weiter.“ [12]
„Du spinnst wohl. Kein Alkohol bei den Versammlungen.“ Mako knurrte etwas von Spielverderbern und senkte dann wieder den Stift auf den Block vor ihm.
„Deine Frau hat übrigens angerufen, Dauphin!“, rief jemand und der Älteste wandte sich Mako zu. „Schreib es auf, ich beschäftige mich später damit!“ [13]
„Ich brauche mehr Details“, [13] gab der zurück. „Sonst vergisst sie wieder, warum sie anrief.“
„Also, ich glaube sie sagte etwas von-“
„Ich hab's!“, unterbrach in diesem Moment der euphorische Ausruf aus dem Inneren des Roboters das Gesagte.
„Vielen Dank, mein Freund!“, sagte Rasmus nun endlich auf Deutsch, während Velderfield aus seinem Ohr kroch. Die Anwesenden klatschten und Dauphins Frau war vergessen.
„Zurück zu Punkt 2 der Tagesordnung: Maria und Kane arbeiten ab heute als Team. Sie müssen also erneut den Schwur leisten.“
Jetzt wurde es still im Raum. Der Schwur war etwas Besonderes, er erforderte vollste Konzentration aller Mitglieder. Die Widerstandskämpfer stellten sich im Kreis um die Beiden herum, die jetzt auf jeweils einem von vier schwarzen Punkten standen. In dieser Gruppe verließ man sich auf die Entscheidung der Götter. Wenn die entschieden, dass das Team nicht zusammenkommen sollte, würde sich einer der Punkte auftun und das Loch würde denjenigen umgehend nach unten befördern, wo bereits die Bestie wartete.
„Bereit?“, flüsterte Maria und nahm Kanes Hand.
„Bereit wenn du es bist!“ [14]
„Ihr beide wollte eure Position als einzelne Verteidiger der alten Ordnung aufgeben, um von nun an gemeinsam als Team gegen die vorzugehen, die uns bedrohen. Schwört ihr alles in eurer Macht stehende zutun, um die alte Ordnung wieder herzustellen?“
„Wir schwören.“
„Schwört ihr, im Kampfe zueinander zu stehen und euch nicht im Stich zu lassen?“
„Wir schwören.“ Jetzt hieß es warten. Keines der Löcher tat sich auf.
„Dann seid ihr ab sofort ein Team. Willkommen Team MK!“
„Nächster Punkt auf der Tagesordnung“, unterbrach Tobias die gerührte Stille, „ist die Aussendung von Team LM ins feindliche Gebiet. Sie werden die Leute in den Schulen der Hauptstadt unterwandern und zu neuem Denken anregen. Also, zu altem Denken. Hoffentlich.“
„Seid ihr bereit, Team?“, fragte Dauphin und legte beiden noch einmal die Hand auf die Schultern.
„Wir sind bereit“, antworteten beide synchron. Li'l und Marin waren bereits seit sechs Monaten ein Team und hatten für die Aussendung lange trainiert. In dem Moment als beide sich der Tür zuwandten, löste sich Ama aus den Reihen, stürzte auf Li'l zu und umklammerte seinen Körper. Ama war die Mutter von L'il und mit seiner Aussendung ganz und gar nicht einverstanden.
„Ich komme wieder!“, [15] sagte der Blonde und verschwand dann endgültig mit Marin durch die Tür. Natürlich schob er die Schubkarre. Die alte Frau begann zu weinen, laut und herzzerreißend. Sie hatte bis zum Ende gehofft, die Aussendung abwenden zu können.
„Ignis, würdest du Ama für einen Moment nach draußen begleiten?“ Tobias wirkte an diesem Abend noch viel älter als sonst.
„Sicher“, sagte das Feuerkind, für welches Ama wie eine Mutter war. Ihre eigene war in den Flammen gestorben. Seit Ignis durch die Wüsten in die Außenbezirke gekommen war, hatte sich Ama rührend um sie gekümmert.
Du bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als du denkst“, [16] hatte sie ihr gesagt, als Ignis völlig ohne Selbstbewusstsein war. Ama hatte sie zu der starken, jungen Frau gemacht, die für ihre Heimat kämpfen wollte. Und Ignis zahlte ihr das zurück, wann immer sie konnte.
„Er muss nur ein Ping senden [17]“, beruhigte sie die Alte auf dem Weg nach draußen. „Sobald er uns braucht, werden wir da sein.“

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Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Teilt mir doch in den Kommentaren eure Meinung mit und vielleicht auch, ob etwas längerfristiges draus werden soll?! 

Küsschen,
eure Tia.