Mittwoch, 9. Dezember 2015
Freitag, 30. Oktober 2015
Neue Internetseite
Auf diesem Blog gibts nicht Neues mehr! Bitte klickt HIER um zur aktuellen Seite zu gelangen! :) <3
Sonntag, 14. Juni 2015
Rezension - Was fehlt wenn ich verschwunden bin (Lilly Lindner)
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin?
Diese Frage stellen sich wahrscheinlich
viele von uns und auch die magersüchtige April aus Lilly Lindners
neuem Roman „Was fehlt wenn ich verschwunden bin“ fragt sich das,
als sie in ihrem Krankenhausbett liegt und Briefe an ihre kleine
Schwester Phoebe schreibt.
Das Buch beginnt aus der Sicht der
neunjährigen Phoebe, die immer ihre Schwester um sich herum hatte
und die jetzt plötzlich allein dasteht. Denn April ist verschwunden
und keiner will ihr sagen, was eigentlich los ist. April ist krank,
so viel weiß Phoebe. Aber warum darf sie sie nicht besuchen? Sie ist
doch immerhin ihre Schwester!
Das Buch ist als Briefroman aufgebaut
und in zwei Teile gespalten. Der erste ist aus der Sicht der kleinen
Phoebe geschrieben und Lilly Lindner schafft es dabei unglaublich
gut, uns in die Sichtweisen eines jungen Mädchens mitzunehmen.
Phoebe erzählt ihrer Schwester alles; von der Deutschlehrerin, die
ihre Kommasetzung kritisiert bis über die Freundin, mit der sie
regelmäßig Kuchen backt und deren Vater ein Wortefänger ist. Sind
die Briefe an ihre große Schwester am Anfang noch voller Hoffnung
auf eine Antwort, werden sie mit der Zeit immer wütender und dann
werden sie traurig. April, ich weiß du bist krank, aber kannst du
mir nicht ganz kurz antworten?
Der Leser hat hier Platz für eigene
Ideen, warum April ihrer Schwester nicht zurückschreibt. Aber der
wirkliche Grund, den wir dann im zweiten Teil erfahren, sprengt alle
Vorstellungen.
Samstag, 13. Juni 2015
G ☼ E ☼ W ☼ I ☼ N ☼ N ☼ S ☼ P ☼ I ☼ E ☼ L
Ihr seid schon neugierig auf den ersten Band von Glaubensssache?
Und ihr habt richtig Lust 1 von 3 signierten Taschenbüchern zu gewinnen?
Wunderbar, dann lest jetzt weiter!
Als ungefähren Erscheinungstermin für den ersten Band von GLAUBENSSACHE, peile ich den 5. August 2015 an.
Um euch die Wartezeit zu verkürzen, könnt ihr ab dem 5. Juli an einem Gewinnspiel teilnehmen, das einen Monat dauern wird.
Wer mindestens 1x teilnimmt fällt automatisch 1x in den LOSTOPF für die ersten drei SIGNIERTEN Taschenbuchausgaben. Je öfter ihr also mitmacht, desto häufiger gibt es euren Namen bei der Auslosung!
Um euch die Wartezeit zu verkürzen, könnt ihr ab dem 5. Juli an einem Gewinnspiel teilnehmen, das einen Monat dauern wird.
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Und so geht’s:
Ich werde ein Bild auf meiner Facebookseite und dem Blog hier, sowie auf Instagram posten. Das ist das Bild des Tages und es enthält ein Zitat auf "Glaubenssache". Dazu stelle ich euch eine Frage, die ihr bitte als Kommentar beantwortet.
2. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das Bild mit den Hashtags #IchbineinSonnenkind und#Glaubenssachegewinnspiel teilen. DIES IST KEINE PFLICHT, erhöht aber eure Chancen bei der Ziehung, da jeder, der das Bild teilt noch einmal zusätzlich in den Lostopf fällt.
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Einen wunderschönen Tag noch, bleibt sonnig! ☼
Skye '♥
Freitag, 12. Juni 2015
Ich liebe dich, Lorelai von Fenia Kubin
Ein solider Highschool-Roman mit erotischen Elementen. Süß und sexy und haaaach!
»Ich habe keinen Spaß. Ich liebe sie gottverdammt. Ich will, dass sie mich auch liebt. Nicht weniger. Und vielleicht etwas mehr. Sehr viel mehr.«
Eine Highschool. Die Neue. Sex. Und vielleicht Liebe.
Matan ist unsichtbar, er ist der Nerd, der niemandem auffällt. Bis Lora im letzten Jahr an seine Schule wechselt und ihn aus unerklärlichen Gründen auserwählt. Sie teilen ein Geheimnis, das niemand wissen darf. Und alles scheint zu funktionieren, bis Matan mehr will ... bis Matan Lora will. Und zwar ganz.
Lorelai weiß was sie will.
Matan auch. Und Fenia Kubin, die beide erschaffen hat, weiß erst Recht was sie will!
Die Autorin begeistert in ihrem Debütroman "Ich liebe dich, Lorelai" mit einem herzerfrischenden und selbstironischen Protagonisten (Matan Coen) der sich mit seiner Unbeliebtheit abgefunden hat und sich selbst witzhaft als Kaugummi an einer Spindtür bezeichnet.
Sein Leben (und seine Sicht darauf) ändern sich allerdings schlagartig, als Lorelai in sein Leben tritt. Naja, eigentlich tritt sie nicht direkt in SEIN Leben.
Loreai Summerfield, die von allen nur Lora genannt wird, ist die Neue auf seiner Highschool und DER HAMMER, wenn man Mat glauben darf. Damit beginnt auch gleich das erste Kapitel, wir tauchen ein in die Welt des Matan Coen. Eine Welt in der man am Unbeliebtentisch sitzt und die hübsche Neue nur aus der Ferne anschmachten darf.
Trotzdem ist Matan sich sicher: Er liebt Loreai.
Und obwohl er nicht einmal im Traum daran gedacht hätte, dass sie ihn überhaupt bemerkt, kommt alles ganz anders.
Der Roman wird aus Sicht des achtzehnjährigen Matan Coen erzählt und auch wenn von einer Frau geschrieben, wirkt er doch so unglaublich authentisch, dass man ihn einfach lieben muss.
Die Autorin begeistert mit viel Witz und Selbstironie in "Ich liebe dich, Lorelai." Mit kurzen, manchmal abrupt beendeten Sätzen und heißen [;)] Dialogen tauchen wir ein in die Geschichte von Matan Coen und Lorelai Summerfield, die angelehnt ist, an so viele Teenager-Filme und doch so ganz anders daherkommt, als man es am Anfang erwarten könnte. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und hatte es innerhalb von drei Tagen durch.
Eine absolute Kaufempfehlung geht an die, die gern einen Erotikroman MIT Geschichte lesen, an alle die glauben, sie hätten die Pubertät längst hinter sich gelassen und an diejenigen, die auf einen spritzigen und direkten Schreibstil abfahren. Und ... okay, ich geb's auf: EINE LESEEMPFEHLUNG GEHT AN EINFACH ALLE, die sich trauen ;)
George & Joshua - Der Weg der Hoffnung (Hannah Ben) REZENSION
Du behandelst alle gleich, ist das nicht irgendwie grausam?
George und Joshua, der aktuelle Jugendroman von Hannah Ben, die uns zuvor schon mit der Geschichte über Chris & Sara überzeugte, liefert einiges an Input - zum Beispiel die Frage: Wie geht man als herzensguter und angepasster Mensch damit um, wenn einen jemand völlig ohne Grund nicht leiden kann? Und wie reagiert man, wenn einen alle ansehen, als wäre man jemand anders?
George Saphir besucht die christliche Klosterschule St. Antonia, wo er auch auf den zugeknöpften Joshua trifft, als dieser neu in seine Klasse kommt. Obwohl sich normalerweise jeder gut mit George versteht, weil man ihn einfach liebhaben muss - sieht Joshua das anders. Er wirft ihm sein Gutmensch-sein vor und die beiden geraten immer wieder aneinander, naja, mehr oder weniger, da man mit George, der sich immer für alles die Schuld gibt, nur sehr schwer aneinandergeraten kann.
Das Buch befasst sich subtil mit den Themen von Verlust und Erwachsen-werden und das einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel und ist deshalb empfehlenswert für junge Leser, die sich gerade inmitten der Phase befinden, in der sie nach sich selbst suchen, genauso aber für Leser von 20 und 20+, da es ihnen sicher helfen kann, einen Einblick in die Denkweise von jungen Menschen zu bekommen.
Hannah Ben schafft es gekonnt mit ihrer Sprache uns die Innenwelt von George nahezubringen und so macht es einfach Spaß, den Kleinen durch das Buch beim Erwachsen-werden zu verfolgen. Denn George macht eine Veränderung durch und lernt für sich selbst und für's Leben.
Das Cover überzeugte mich von Anfang an. Zum einen weil es nicht direkt mit Personen arbeitet und einem so noch die Fantasie bleibt, sich George und Joshua vorzustellen und zum anderen, weil es mit dem Klavier zart auf etwas hinweist, dass im Buch sehr wichtig wird, im Klappentext aber nicht auftaucht. So schlägt Hannah Ben eine gute Verbindung zwischen Einband und Geschichte. Da außerdem sehr unaufdringliche Farben verwendet wurden, um dieses Cover zu gestalten und das perfekt zu George passt - unaufdringlich und sanft - halte ich das komplette Werk mit diesem Cover für sehr schön abgerundet.
Einen kleinen Abzug gebe ich, weil ich als Christin nicht wirklich von George's Gläubigkeit überzeugt wurde. Das war mir nicht tiefgründig genug.
Trotzdem ein gelungenes Jugendbuch und eine ABSOLUTE KAUFEMPFEHLUNG für alle, die sich schon immer gefragt haben: "Was passiert, wenn du alles richtig machst - und dann kommt einer und kritisiert dich trotzdem?"
Sonntag, 7. Juni 2015
ES REICHT ENDGÜLTIG!
Ich möchte euch alle ausdrücklich darauf hinweisen, dass man meinen Debütroman NICHT auf der Homepage des Papierfresserchen-Verlags vorbestellen kann.
Aus mir unerfindlichen Gründen bin ich dort trotz mehrmaliger Kündigung noch immer als Autorin gelistet und dagegen kann ich wohl bis auf Weiteres nichts tun. Aber ihr seid meine Leser und deshalb möchte ich darum bitten, dass wir gemeinsam dafür sorgen, einen solchen "Verlag" nicht zu unterstützen.
Wenn ihr Fragen zum Buch habt; Fragen darüber, wie wann und wo ihr es bestellen könnt, dann meldet euch bitte DIREKT bei mir. Entweder hier, via Facebook oder per E-mail an skye.winter.schreiberei@gmail.com
Hiermit weise ich euch AUSDRÜCKLICH darauf hin, dass ich NICHT MEHR zu dem oben genannten Verlag gehöre und egal welche Information bezüglich dieses Themas euch erreichen sollte, fragt mich bitte persönlich dazu.
Der Verlag und ich (okay, der Verlag scheint davon nichts zu wissen, aber ICH und der MtM-Verlag) gehen SEIT ENDE APRIL getrennte Wege.
Es liebt euch, eure
Skye '♥
Donnerstag, 4. Juni 2015
Zitatgeschichten Teil 4
Hey meine süßen Teetrinker! :)
Wieder einmal hab ich es (fast eine Woche zu spät) geschafft, an dem "Story Creativo" Projekt teilzunehmen, bei dem jede Woche aus gelosten Zitaten eine Geschichte geschrieben und veröffentlicht wird. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Zitate einzusetzen. Bei mir geht es weiter mit Marin und dem Prinzen, weil sich eine Fortsetzung gewünscht wurde!
Dieses mal konnte ich von 52 Zitaten 31 unterbringen. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, denn die Geschichte ist natürlich wieder ellenlang!
Ich wünsche euch viel Spaß.
Eure Tia '♥
---------------------------
Wieder einmal hab ich es (fast eine Woche zu spät) geschafft, an dem "Story Creativo" Projekt teilzunehmen, bei dem jede Woche aus gelosten Zitaten eine Geschichte geschrieben und veröffentlicht wird. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Zitate einzusetzen. Bei mir geht es weiter mit Marin und dem Prinzen, weil sich eine Fortsetzung gewünscht wurde!
Dieses mal konnte ich von 52 Zitaten 31 unterbringen. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus, denn die Geschichte ist natürlich wieder ellenlang!
Ich wünsche euch viel Spaß.
Eure Tia '♥
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Endlich eingelebt?
Die Königin saß,
gefühlte tausend Kissen in den Rücken gestopft, in ihrem riesigen
Himmelbett und Marin in ihrem Rollstuhl daneben. Wie jeden Abend seit
dem sie hier angekommen war, sollte sie ihr auch an diesem wieder
vorlesen.
„Ich liebe deine
Stimme“, pflegte die Hoheit oft zu sagen, „Sie ist so melodisch,
wie kaum eine Zweite.“ Marin lächelte dann immer nur und griff
nach dem Buch, welches auf dem Nachttisch lag. Es hieß
"Bogenschützen!
[1]"
und
enthielt eine Geschichte über Intrigen, Freundschaft
und eine fremde Welt, was Marin ein wenig schwer im Magen lag. Sie
konnte aber nicht sagen, weshalb dem so war. Trotzdem räusperte sie
sich und begann dann zu lesen:
„Lieb'
dich“, sagte sie.
„Du
liebst mich? Du kennst mich doch gar nicht“, sagte A.J. „Du
sollst deine Liebe nicht so bedenkenlos verschleudern.“ [2]
„Was
denkst du darüber, Olive?“, fragte sie.
„Ich
hab davon noch nie was gehört“, sagte Olive. „Wieso beichtet sie
das ausgerechnet heute?“ [3]
„Olive?“
„Entschuldigung,
was?“ Es war als würde die Braunhaarige aus einer tiefen
Abwesenheit auftauchen. Mitchell ging nicht davon aus, dass ihre
Freundin die Diskussion mit AJ angehört hatte.
„Stopp!“,
unterbrach die Königin Marin nach einer ganzen Weile. „Dies ist
eine gute Stelle um aufzuhören. Ich finde sie spannend.“
„Ja, Ihr habt
sicherlich Recht. Wir können morgen hier weitermachen.“
Der König
unterhielt sich derweil mit seinem Sohn im anderen Flügel des
Schlosses über das Mädchen im Rollstuhl.
„Und, nun lebt sie
bereits seit einer Woche im Schloss“, sagte der König. „Wie
steht ihr zu dem Mädchen?“
„Ich finde sie
bezaubernd. Ein bisschen seltsam zwar, doch sie hat etwas
Bezauberndes an sich.“
„Was man von Euch
nicht behaupten kann. Ihr solltet euch doch etwas mehr bemühen, wenn
Ihr sie für Euch gewinnen wollt, mein Sohn.“
„Ach, Vater! Sie
will mich doch ohnehin nicht. Ich hab gar das Gefühl, sie verzehre
sich nach einem, den es überhaupt nicht gibt. Oder vielleicht gibt
es ihn auch, aber sie erinnert sich nicht. Schließlich hat sie ja
kein Gedächtnis mehr.“
„Nur
wer aufgibt hat schon verloren [4],
mein Sohn. Es liegt an euch, ihre Gedanken an den Unbekannten
auszulöschen. Gebt Euch ein wenig mehr Mühe.“
Währenddessen hatte
sich auch das Gesprächsthema der beiden Frauen gewandelt. Die
Königin strich Marin eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zwirbelte
sie um ihren Finger und ließ sie wieder fallen.
„Du hast so schöne
Haare! Überhaupt dein ganzes Aussehen! Und es kommt daher, gemeinsam
mit dieser Ausstrahlung und deinem Charme. Du wärest eine gute
Partie für meinen Sohn. Und er ist ganz verrückt nach dir, mein
Kind.“
„Nun“, sagte
Marin und lächelte schüchtern. „Ja, vielleicht ist er das.“
„Er gibt viel zu
selten seinem Herzen nach. Du hingegen .. er könnte eine Menge von
dir lernen.“
„Wie meint Ihr
das, Hoheit?“
„Mal
möchtest du lesen, mal nicht
[5]
und du tust es immer genau dann, wenn dir auch danach ist. Mein Sohn
hingegen lebt nach dem Motto Nur wer aufgibt hat schon verloren [6]
und er liest ein Buch pro Tag. Aber nicht wegen der Verzauberung der
Buchstaben, sondern weil er es muss.“
„Das ist traurig“,
sprach Marin ihre Gedanken aus. „Schließlich lebt man nur einmal.
Man sollte die Zeit doch nutzen, wenn sie einem gegeben ist.“
„Du denkst über
den Tod nach?“, fragte die Königin überrascht. Das schien ihr gar
nicht in das Bild zu passen, das sie sich von der jungen Nixe gemacht
hatte.
„Natürlich“,
gab Marin zurück. „Und ich bin der Ansicht wir
brauchen einen guten Tod. Denn ohne den Tod gäbe es nur Komödien.
Sterben verleiht uns Größe. [7]“
„Große Worte für
so ein junges Ding.“
„Aber hab' ich
nicht Recht? Denkt doch nur einmal darüber nach, wie grausam es
wäre, könnten wir nicht sterben. Alles würde sich immer und immer
wiederholen. Selbst die traurigsten Dinge wären irgendwann
lächerlich bekannt.“
„Das erinnert mich
daran, was die Mätresse meines Mannes oft zu sagen pflegte. Wegen
ihres Charmes und ihrer Intelligenz habe ich sie verabscheut. Hätte
er sie nur wegen der äußeren Hülle begehrt, so wäre es mir doch
herzlich egal gewesen. Aber diese Frau war das Gesamtpaket. Bluna
hieß sie.“
„Bluna? Lebt sie
nicht immer noch im Schloss?“
„Auf
dem Anwesen. Aber sie ist mittlerweile verheiratet. Gott bewahre,
wenn ich sie immer noch ertragen müsste. Ich erinnere mich an eine
Situation, da wollte man sie des Hauses verweisen. Und sie sagte
einfach: Das
könnt Ihr nicht machen. Mein Vater war Römer wie Ihr. Er war
Centurio bei der römischen Armee. Wir
waren natürlich vollkommen verwirrt und hielten es zuerst für
ernsthaftes Gerede. Wie
war sein Name?,
habe ich gefragt und sie antwortete allen Ernstes: Minimus
Maximus. [8]
Dann brachen alle in schallendes Gelächter aus und der Ärger war
vergessen. Du bist ihr sehr ähnlich, aber dich kann ich gut leiden.“
„Ach
Hoheit, sind
wir nicht alle ein bisschen Bluna? [9]“
Marin strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Auch ihr verfügt
über Witz und Charme. Erinnert euch nur an die Sache mit dem Fisch
beim Abendessen. Eure Reaktion war von allen die Beste!“
„Mein
Kind, ihr seid eine gute Seele. Ich wüsste nur nicht, wie ich es
anfangen soll. Für's Erste würde ich gern ab und an hier hinaus
kommen. Früher bin ich gern am Strand gewesen – dort ist es
wundervoll. Aber jetzt war ich seit Jahren nicht mehr dort. Die Sonne
schadet meiner Haut.“
„Hoheit,
ihr solltet euer Leben nicht einfach so vorbeiziehen lassen. Wer
nicht anfängt kann auch nicht fertig werden. [10]
Am Besten begebt ihr euch gleich morgen hinunter ans Wasser. Ihr
könnt mich mitnehmen. Ich würde es nur zu gern sehen! Ihr werdet
sehen: Es ist viel abenteuerlicher wenn man sein Leben voll
auskostet!“
„Marin,
meinst du damit etwa ich
kann den bekannten Weg gehen, den ich schon mein Leben lang kenne
oder den dunklen über den ich noch so viel lernen muss [11]?“
„Ja
Hoheit! Und gleich morgen setzen wir den ersten Fuß auf den dunklen
Pfad. Ihr werdet sehen, auch dort scheinen ein paar Lichter, die euch
den Weg weisen. Jetzt möchte ich gern noch ein wenig in den
Rosengarten, wenn es euch nichts ausmacht.“
„Aber
nein, mein Kind. Geht nur und genießt den Abend.“ Gleichzeitig mit
Marins fiel der Blick der Königin auf den Rollstuhl. „Oh, nun …
ich meinte …“
„Ach,
ist schon gut, Hoheit!“, lachte das Mädchen. „Ich gehe
dann mal!“
Das
Gespräch der beiden Männer war inzwischen von unerwartetem Besuch
unterbrochen worden. „Herr Professor!“, begrüßte der König den
weißhaarigen Mann. Er war ein Meeresbiologe und hatte schon zig
Bücher geschrieben. Eines davon las Marin gerade und der Prinz
wollte sie dazuholen.
„Erinnert
Ihr euch an das Mädchen, das seit Neuestem im Schloss lebt? Ich bin
sicher, Sie beide würden sich prächtig unterhalten können. Sie
liest Ihr Buch.“
„Oh,
ich würde es sehr begrüßen, die junge Dame-“ Er wurde
unterbrochen, da der Butler das Zimmer betrat. Er tat gute Arbeit,
aber meistens redete er wirr. Dass er nur so tat und sich mit Marin
zum Beispiel ganz normal unterhielt, wusste keiner im Schloss.
„Wir
wissen was du weisst, doch wir wissen was wir wissen und wissen was
wir wissen aber wissen nur soviel wir wissen, wissen Sie? [12]“
„Ich
wusste gleich, der ist nicht ganz dicht! [13]“,
brummelte der Professor vor sich hin. Der Prinz grinste nur und hielt
dagegen: „Sind
Sie sich sicher, dass wir sicher sind und sind sich sooo sicher, dass
die Sicherheit sicherlich sicher ist und die Sicherheit sicher ist?
[14]“
Er fand Gefallen an dem verwirrten Butler und ließ sich gern auf
eines seiner Wortspiele ein. Nachdem der Butler wieder weg war,
wandte sich der Prinz an die Beiden anderen: „Wenn Sie mich
entschuldigen würden, meine Herren, so möchte ich Marin holen. Ein
Gespräch mit Ihnen wird sie sich nicht entgehen lassen wollen.“
Und mit diesen Worten erhob sich der Prinz und entschwand in den
Rosengarten. Er musste eine Weile suchen, denn die Pflanzen wuchsen
hoch zu dieser Jahreszeit und die sitzende Marin übersah man leicht,
doch bald schon hatte er sie gefunden. Der Rollstuhl stand auf dem
Weg zwischen den weißen Rosen und sie sang verträumt vor sich hin:
„But
I know now, that I'm so down! [15]“
Vorsichtig schlich sich der Prinz von hinten an sie heran, dann
stimmte er mit etwas selbstgedichtetem in ihr Lied ein: „And
she looks so perfect standing there, in my american apparel
underwear! [16]“
„Huch!“,
sagte Marin erschrocken, konnte sich aber ein kurzes Kichern nicht
verkneifen. „Was tut Ihr denn hier draußen? Und warum könnt ihr
englisch sprechen?“
„Die
Sprache ist in den Königshäusern keine Seltenheit. Ich habe aber
nie besonders gut aufgepasst. Alles was ich noch richtig gut kann,
ist ein Gedicht aus meiner Kindheit: When
I was just a kitten they said I'd be a gem. But now that I'm a
cheshire cat, it's odd how odd I am. [17]“
„Das
klingt interessant. Ich kann es nicht. Habe die Liedzeile mal
irgendwo aufgeschnappt und weiß nicht was sie bedeutet.“ Er
deutete auf das Buch, welches auf ihrem Schoß lag.
„Der
Autor des Werks ist gerade beim König. Hättet ihr nicht Lust euch
mit ihm zu unterhalten? Schließlich lest ihr das Buch schon eine
Weile.“
„Wirklich?
Es wäre mir eine Freude.“ Als die Beiden das Zimmer wieder
betraten, schien der Professor erstaunt über Marin zu sein.
„Keiner
sagte mir, dass Ihr im Rollstuhl sitzt.“
„Habt
Ihr ein Problem damit?“ Marin runzelte die Stirn. „Meine Sprache
ist nicht beeinträchtigt, falls es Euch Sorgen machen sollte.“ Der
Prinz unterdrückte ein Lachen und der Professor wandte den Blick vom
Rollstuhl ab.
„Lasst
uns über das Buch reden. Wie ich sehe tragt Ihr es mit euch herum?!“
„Ja,
ich lese es derzeit.“
„Und
wie ist eure Meinung dazu?“
„Sie
haben noch allerlei zu lernen Herr Professor. Ihr Buch ist brilliant,
aber nicht erschöpfend. Sie dringen soweit vor, wie es der Stand der
Forschung heutzutage erlaubt. Die wahre Geschichte der Meerestiefen
beginnt aber erst dort, wo Sie haltmachen müssen. Wunder, die der
menschlichen Vorstellungskraft spotten. Geheimnisse, die mir gehören,
die ich aber mit einem Mann von ihrem Rang teilen würde. [18]“
„Was
könntet Ihr mir erzählen, das ich nicht schon längst wüsste?“
Die Meinung des Professors war offenkundig keine Gute. Er war in
seinem Stolz verletzt worden und das ausgerechnet von einer Frau!
„Von
Ungeheuern die tief am Meeresgrund leben, dort wo es finster ist, wie
nirgendwo anders. Nur ein Beispiel.“ Marin lächelte.
„Ach
was, ich sag euch, ich hab in meiner Tante ihrem Fischladen mehr
Ungeheuer gesehen, als auf der ganzen Fahrt. [19]“
„Nun,
man lernt nie aus, nicht wahr?“
„Ich
würde mich nicht mir ihr anlegen, wenn ich Ihr wäre“, sagte der
Prinz. „Geht es um das Meer, so kenne ich niemanden, der es besser
kennt als sie.“ Der Professor runzelte die Stirn.
„Allerdings“,
hob der junge Mann erneut an und sah diesmal Marin an, „hat unser
Professorchen noch ganz andere Qualitäten. Er macht den besten
Takoyaki-Pudding im ganzen Land.“ Die Begeisterung, die er sich
erhofft hatte, blieb aus. Marin kniff die Augen zu Schlitzen
zusammen.
„Da
kann sich einem ja der Magen umdrehen ... Pudding von ungeborenem
Tintenfisch! [20]“
Die Situation war ähnlich wie damals beim Abendessen. Keiner im
Schloss kam so wirklich mit Marins Vegetarismus klar. Es wurde still
im Raum.
Li'l
war inzwischen in einer ziemlich dunklen, kalten Höhle erwacht.
Zumindest vermutete er, dass es sich um eine solche handelte. Er
streckte beide Arme zur Seite aus und die Tatsache, dass er an Wände
stieß (feuchte Wände!) stimmte ihn nicht gerade positiv.
„Was ist das hier?“, rief er und
lauschte dem Echo nach. „Wo bin ich?“
„Das ist das
Haus in den Zuckerbergen [21]!“, ertönte da eine ältliche
Stimme neben ihm. „Schreien bringt dich auch nicht weiter. Sie
kommen, wenn sie wollen und wenn sie es nicht wollen, dann kommen sie
nicht. Verbrauch deinen Atem nicht für unnützes Betteln.“
„Woher weißt du das alles?“
„Ich
bin einundachtzig Jahre alt und hätte statistisch gesehen vor 4,7
Jahren sterben müssen. [22]“
L'il erstarrte bei den Worten des Mannes. Wie lange war er wohl schon
hier? Und was bedeutete das für ihn? Er musste unbedingt
herausfinden, wie er hier gelandet war. Wo war Marin? Das Team durfte
sich nicht trennen. Er wünschte ihr nicht, in diesem dunklen
feuchten Kellerloch festzusitzen, aber vielleicht war es da, wo sie
jetzt war, noch viel schlimmer!?
In
diesem Moment schoben sich zwei schwarze Gestalten knirschend über
den Höhlenweg. Sie schienen keine Männer vieler Worte zu sein.
„Ari,
warte, wann krieg ich meinen Lohn?“
„Donnerstag!
[23]“
„Versammlung!“,
befahl der man neben Li'l, als die Beiden wieder weg waren. „Jetzt!“
„Eine
Versammlung?“, fragte Li'l mit hochgezogenen Augenbrauen. Das
konnte natürlich keiner sehen.
„Keine
Lust!“, stöhnte irgendjemand weiter hinten in der Zelle. „Nerv
nicht!“
„Keine
Lust?“, ertönte die Stimme des Ältlichen, der sich mittlerweile
als Kirk vorgestellt hatte. „Keine
Lust?“
„Du
hast deinen Spaß daran, aber wir anderen haben's aufgegeben. Raffst
du das nicht?“
„Du
wirst dich wohl zusammennehmen können, du Baby!“, keifte eine
Frauenstimme. „Wenn Kirk sagt Versammlung, dann ist Versammlung,
hab ein bisschen Spaß!“
„Aber
es macht eben keinen Spaß Spaß zu haben, wenn man eigentlich keine
Lust hat Spaß zu haben, Mom! [24]“
Diese Stimme klang ebenfalls weiblich, aber nicht so
waschweib-weiblich, sondern auf die Art eines genervten Teenagers.
„Du
depressive Quietschkuh!“
„Ich?
Ich?“
„Schrei mich nicht an!“
„Ich schreie dich nicht an! [25]“ So ging das noch eine zeitlang weiter und Li'l schaltete ab.
Marin
hatte sich indes vom Prinzen zu einem Picknick am Strand überreden
lassen. Dass diese Idee nicht die Beste gewesen war, stellte sie
fest, als der Rollstuhl nicht über Sand fuhr. Der Prinz gab sich
wirklich die allergrößte Mühe, das musste man ihm lassen: Er lief
voraus, breitete die Decke aus, stellte Kerzen und den Korb hin und
kam dann zurück, um Marin zu holen.
„Willst
du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. [26]“,
sagte der Prinz, nachdem sie gegessen hatten und ein Gespräch über
seine Familie und Vergangenheit zustande gekommen war. „So erkennt
man ihn recht schnell. Macht verändert die Menschen. Bei meinem
Onkel war das ein ganz großes Problem, deshalb hat mein Vater den
Thron übernommen – sehr erfolgreich, wie man sagen könnte, aber
von meinem Onkel haben wir seitdem nichts mehr gehört.“
„Der
Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein,
sondern ein wertvoller.
[27]“,
gab das junge Mädchen zurück und im Gesicht des Prinzen konnte man
einmal mehr erkennen, wie verzaubert er von ihr war. Ihre
traute Zweisamkeit wurde jedoch von einem Zischen unterbrochen.
„Huch“,
entfuhr es Marin. „Was war denn das?“
„Schwäne.
Die sind hier überall. Ich hab sie nie
sonderlich leiden mögen."
„Warum
nicht, was ist verkehrt an ihnen?“
„Es
ist nichts ...verkehrt. Ich finde nur einfach, sie sind ein bisschen
hässlich, das ist alles. [28]“
„Schönheit
ist euch also wichtig, ja?“ Er sah sie eine Weile an und strich
dann die vorwitzige Haarsträhne aus ihrem Gesicht, die sie sonst mit
einer Muschel zurückzuhalten pflegte.
„Schönheit,
Tugend und Witz. Ihr seid also alles, was ich mir je wünschen
könnte.“
„Erzählt
mir von den anderen. Ihr Vater sagte, keine war euch gut genug. Ihr
wirkt nicht wie ein Mann, der gemeinhin schnelles Urteil fällt.“
„Ich
dachte, ich wäre an meine Grenzen gestoßen und nichts könnte mich
noch überraschen. Sie waren alle gleich, alle nur auf die Macht aus.
Ich wollte einfach jemanden kennenlernen, an dem ich wachsen kann,
aber ich dachte, dass wird mir nie gelingen. Meinem Vater hätte ich
das unmöglich erzählen können, er hält es für albern. Wie denkst
du darüber?“
„Es
gibt sowas wie Grenzen des Wachstums nicht, denn es gibt keine
Grenzen der menschlichen Intelligenz, der Fantasie und der Fähigkeit
sich zu wundern. [29]“
„Ich
würde zu gern mehr über Euch erfahren, Prinzessin!“, sagte der
Prinz.
„Prinzessin?“,
wiederholte Marin amüsiert. „Ich würde ja sagen, das wäre mir
neu, aber durch den Gedächtnisverlust trifft das wohl nicht nur
darauf zu.“
„Ja.
Ich bin sicher, ihr seid eine Prinzessin. Eine Prinzessin des Meeres.
Ich kenne niemanden, der soviel weiß, über die großen Weiten des
Ozeans. Also, lasst
Euch huldigen! [30]“
Marin lächelte, oh ja, sie würde auch gern mehr über sich
erfahren.
„Euch
würde ich sofort heiraten!“, sagte der Prinz nach einer ganzen
Weile. Das Mädchen mit dem türkisfarbenen Haar sah ihn an.
„Darüber
solltet ihr noch einmal gründlich nachdenken“, lächelte sie.
„Solange
man ledig ist, kann man immer heiraten. Wenn man verheiratet ist,
kann man nicht wieder ledig werden. Deshalb liegt zwischen dem Stand
des Ehemannes und dem Stand des Junggesellen ein schrecklich feiner
Unterschied. [31]“
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Und hier, wie immer, die Zitatquellen für euch :)
1 Braveheart
2 Die Widerspenstigkeit des Glücks
3 Die Widerspenstigkeit des Glücks
4 Laura-Reihen (Peter Freund)
5 Loriot
6 Laura-Reihen (Peter Freund)
7 Doctor Who (S-04xE-08)
8 Das Leben des Brian
9 Bluna Werbung
10 Laura-Reihen (Peter Freund)
11 Glaubenssache (Skye Winter)
12 Andreas Krämer
13 Braveheart
14 Andreas Krämer
15 5 SoS
16 5 SoS
17 Alice in Wonderland
18 20.000 Meilen unter dem Meer
19 20.000 Meilen unter dem Meer
20 20.000 Meilen unter dem Meer
21 Buchtitel von Tinka Beere
22 Die Widerspenstigkeit des Glücks
23 They live - sie leben
24 Expaining a depression to my mom - a Poetry Slam
25 Loriot
26 Abraham Lincoln
27 Albert Einstein
28 Lucas (Kevin Brooks)
29 Ronald Reagan
30 Braveheart
31 Jules Verne
Samstag, 9. Mai 2015
Zitatgeschichten 3. Teil
Hey Leute,
wie ihr ja schon wisst, bin ich Mitglied in dieser Zitategruppe. In letzter Zeit habe ich es etwas schleifen lassen, deshalb kommt hier jetzt der dritte Teil. Es ist aber der aktuelle Beitrag! Es geht weiter mit der Geschichte von letztem Mal.
Ich habe nur sehr wenige Zitate einbauen können. Da ich es sonst nicht mehr pünktlich geschafft hätte. Außerdem bin ich müde. Hoffe es gefällt euch trotzdem.
Kuss und Gruß '♥
Folgende Zitate habe ich diesmal verwendet:
wie ihr ja schon wisst, bin ich Mitglied in dieser Zitategruppe. In letzter Zeit habe ich es etwas schleifen lassen, deshalb kommt hier jetzt der dritte Teil. Es ist aber der aktuelle Beitrag! Es geht weiter mit der Geschichte von letztem Mal.
Ich habe nur sehr wenige Zitate einbauen können. Da ich es sonst nicht mehr pünktlich geschafft hätte. Außerdem bin ich müde. Hoffe es gefällt euch trotzdem.
Kuss und Gruß '♥
Folgende Zitate habe ich diesmal verwendet:
1 "Ich seh Sie!" (aus den Film "Das fliegende Auge")
2 "Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig Fragen." - Johann Wolfagng Goethe
3 "Eins, zwei oder drei. Letzte Chance vorbei!" (Michael Schanze in der ZDF-Spielshow "1,2 oder 3")
4 "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." - Hermann Hesse
5 "Sie kommen durch mich an Sie heran." (Robert Redford in "Sneakers - Die Lautlosen")
6 Alle unsere Träume können sich erfüllen - wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen. - Walt Disney
7 Andreas Krämer "Ich wusste nicht, dass ich geflogen bin" "Geflogen nicht aber den Mantel hat man Ihnen bereits gereicht", "Doch mit dem Trumpf denen ich Ihnen zustecke, sind Sie wieder im Spiel!", "Sie haben die Schablone", "Exakt, clever die Kleine" (Dialog zwischen Hadden und Elli in "Contact" aus dem Jahr 1997)
8 "Sehe ich wie ein Mörder aus?" aus Sakrileg - The Da Vinci Code von Dan Brown
9 Nur das Meer kennt dein Geheimnis! - Der Sommer, in dem es zu schneien begann von Lucy Clarke
10 Der Mut bestand darin, weiterzumachen, egal was geschah - Panic ~ Lauren Oliver
11 "Wer immer tut,was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford (1863 - 1947)
12 Das Glück ist blind (Fabienne Siegmund "Sommerkuss")
--------------------------
Das schöne Kind
Das Pferd war sehr
schwarz und sehr groß und es schien mitten aus dem Nichts zu kommen. Marin
befand sich mitten auf dem Weg und konnte sich nicht erklären, wie sie hier her
gekommen war. Und sich zu rühren war ihr auch nicht möglich.
Der Schock stand
ihr ins Gesicht geschrieben, als das Pferd stieg und die Hufen direkt über ihr
durch die Luft sausten. Erdbröckchen fielen auf sie hinab.
„Hoooo!“, rief eine
tiefe Stimme beruhigend und dann kam das Pferd direkt neben Marin zum Stehen.
Sand spritzte auf, als sich die Hufen hineinbohrten. Dann sprang ein Mann vom Rücken dieses
monströsen Tieres und ging neben dem jungen Mädchen in die Hocke. Er hatte sehr
blaue Augen und ein gütiges Gesicht. Auf seinem Kopf prangte eine Krone. Er
musste ein König sein.
„Wer seid ihr,
schönes Kind? Und warum sitzt ihr hier auf diesem kalten Boden?“
„Ich seh‘ sie!“,
rief Marin komplett zusammenhanglos und erstach den Mann beinahe mit ihrem
Zeigefinger, als sie auf ihn deutete, um ihre Worte zu unterstreichen. Er sah
sie ein bisschen verwirrt an. Sie war ein hübsches Mädchen von vielleicht 19
Jahren und ihre Haut war so blass wie Porzellan. Das Gesicht, wohl proportioniert
und mit weichen Kanten, sowie mit vollen Lippen und großen Augen ausgestattet,
wurde umrahmt von türkisfarbenem Haar, welches sich lockig über ihre Schultern
gelegt hatte und sich sanft an ihren Körper schmiegte.
„Habt Ihr einen
Namen?“
„Bestimmt“, sagte
sie. Ihm fiel auf, dass sie eine sehr schöne Stimme hatte. Melodisch. Mit
dieser Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet.
„Oh und … werdet
Ihr ihn mir verraten?“, gab er also verdutzt zurück.
„Wenn du
eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen“, sagte sie lächelnd. „Mein
Name ist Aquamarin.“
„Wie …
ungewöhnlich. Hübsch, das wohl. Aber ungewöhnlich.“ Er nickte ein paar Mal, wie
zu sich selbst. „Und sagt: Aus welchem Geschlecht stammt Ihr?“ Marin dachte
eine Weile über diese Frage nach. Eigentlich … wusste sie es nicht. Sie wusste
überhaupt wenig – von ihrem Namen mal abgesehen.
„Wenn ich’s
wüsst‘ – Ihr wärt der Erste, der’s erfährt!“
„Gut, dann …
kannst du aufstehen?“ Im Kopf des Königs begann eine Idee zu keimen. Seit
Monaten suchte er nach einer Frau für den Prinzen. Aber obwohl die
Thronanwärterinnen ihm die Tür einrannten, gab sein Sohn sich mit keiner
zufrieden. Zu braungebrannt, zu hell, zu groß, zu klein … irgendetwas sagte dem
König jedoch, dass ihm dieses Mädchen gefallen würde.
„Ich weiß
nicht!“, sagte sie und er zuckte kurz zusammen. Hatte er etwa laut gedacht? „Ich
will es aber wohl versuchen.“ Als sie diesen Satz hintenan fügte, war der Mann
erleichtert. Sie hatte nur auf seine Frage geantwortet und ahnte nichts von
seinen Plänen. Er bot ihr die Hand und wollte ihr auf die Füße helfen, doch
ihre Beine knickten ein.
Der König
konnte nicht wissen, dass Marin eine Nixe war, die ohne Wasser und durch die
Hilfe eines Zaubertrankes zwar Beine anstatt der wunderschönen Flosse hatte,
aber nicht damit gehen konnte. Ihre Füße waren zu zart.
„Ich schein‘
es nicht zu können“, lachte sie. „Was soll ich nun machen?“
„Wenn es
euch beliebt, so nehme ich euch mit auf mein Schloss. Wir werden schon
herausfinden was euch zur Gesundheit fehlt. Wir geben euch Gemach und Speis‘
solange Ihr eure Erinnerung noch nicht zurück habt.“ Ihre großen Augen
musterten ihn eine Weile. Das Angebot war sehr großzügig und sie fragte sich,
was wohl der Grund dafür sein mochte.
„Eins, zwei
oder drei! Letzte Chance vorbei!“ Der König lächelte und sie tat es ihm nach.
„Nun, die
Wahl habe ich dann wohl nicht mehr. Ich nehm‘ es an, das nette Angebot. Ich habe
wohl großes Glück euch getroffen zu haben.“
„Was
bedeutet Euch das Glück, schönes Kind?“ Sie überlegte eine Weile, während der
König sie auf sein Pferd hob.
„Glück ist …
Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann ist glücklich.“ Diese Antwort freute den
König sehr, aber er ließ es sich nicht anmerken. Der Prinz hatte ihn neulich
gefragt, wie er denn jemals eine Frau finden solle, wenn alle Anwärterinnen es
nicht wert seien. Jetzt hatte er endlich die Antwort, die er damals nicht geben
konnte.
„Sie kommen
durch mich an sie heran, mein Sohn!“, dachte er.
„Eine sehr
schöne Antwort“, sagte er. „Alle unsere Träume können sich erfüllen, wisst Ihr?
Wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“
Am Morgen erwachte Marin in einem
riesigen, sehr weichen Federbett. Sie schlug die Decke zurück, ließ sich in den
Rollstuhl fallen, den man ihr gegeben hatte und rollte zum Fenster, um die
Vorhänge aufzuziehen.
„Ich wusste nicht, dass ich geflogen
bin“, murmelte sie.
„Nun ja, geflogen nicht, aber den
Mantel hat man Ihnen bereits gereicht.“ Erschrocken drehte sie sich um. Auf dem
Sessel saß ein klug wirkender, hübscher Mann. Ein bisschen sah er aus wie ein
Butler.
„Das ist egal, für den Moment. Ich
werde Ihnen helfen. Mit dem Trumpf, den ich ihnen reiche, sind sie wieder im
Spiel.“
„Sie … haben die Schablone?“
„Wie meinen?“
„Ach, nichts.“ Für einen kurzen Moment
hatte Marin sich erinnert. Bruchstückhaft. Jetzt war es wieder weg. So etwas
hatte sie neulich schon einmal gehabt. Da war der Satz gewesen: Exakt, clever
die Kleine. Sie konnte es einfach nicht in Einklang bringen.
„Nun, wie ist euer Trumpf?“
„Der Prinz fand es nicht so schlimm wie
der König. Und weil es hierbei um den Thronfolger geht, werdet Ihr bleiben
dürfen.“ Langsam kam die Erinnerung an das was gestern passiert war zurück. Sie
hatte sich sehr über den Fisch in der Suppe geärgert – warum konnte sie nicht
erklären, aber es schien ihr unmöglich ein Tier des Meeres zu essen.
„Seh‘ ich wie ein Mörder aus?“ Der
König hatte es als persönlichen Angriff aufgefasst, dass sie den Fisch nicht
wollte und so war es eskaliert. Das Mädchen stand jetzt mit dem Rücken zum
Fenster. Als sie jedoch die Stimme vernahm, drehte sie sich blitzschnell wieder
um und schloss die Fensterläden. Ihr war, als wäre ihr eine Brise um den Körper
geweht und geflüstert hatte sie: „Nur das Meer kennt dein Geheimnis!“
Aquamarin beschloss zum Frühstück zu
gehen. Der Mut bestand schließlich darin, weiterzumachen egal was geschah.
„Sicher, dass Ihr nicht warten wollt,
bis man euch abholt?“
„Wer immer das tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist“, sagte sie und rollte in Richtung Tür. „Nein,
ich habe lange genug gewartet. Was ich angerichtet habe, muss ich selbst
geradebiegen.“
„Marin, liebste Marin!“, sagte die
Königin voller Sanftmut, als das Mädchen in den Saal rollte. Der Prinz
betrachtete sie.
„Mein Glück!“, lächelte er, als er vor
ihr auf die Knie ging und ihre Hand nahm.
„Das Glück ist blind!“, sagte Marin
abfällig. Es war nicht so, dass sie etwas gegen den Prinzen hatte. Aber in ihr
war ein Gefühl und das erlaubte ihr nicht, sich zu verlieben. Sie spürte, dass
sie sich nach jemandem sehnte, den es vielleicht gar nicht gab.
„Dann hab ich ja Glück, dass meines nur
nicht gehen kann.“ Der Prinz nahm es ihre abweisende Art mit Humor. Auch der
König grinste, der Ärger schien vergessen.
„Da hast du es, Sohn! Bisher war dir
keine gut genug, jetzt ist es andersherum!“
Das Pferd war sehr
schwarz und sehr groß und es schien mitten aus dem Nichts zu kommen. Marin
befand sich mitten auf dem Weg und konnte sich nicht erklären, wie sie hier her
gekommen war. Und sich zu rühren war ihr auch nicht möglich.
Der Schock stand
ihr ins Gesicht geschrieben, als das Pferd stieg und die Hufen direkt über ihr
durch die Luft sausten. Erdbröckchen fielen auf sie hinab.
„Hoooo!“, rief eine
tiefe Stimme beruhigend und dann kam das Pferd direkt neben Marin zum Stehen.
Sand spritzte auf, als sich die Hufen hineinbohrten. Dann sprang ein Mann vom Rücken dieses
monströsen Tieres und ging neben dem jungen Mädchen in die Hocke. Er hatte sehr
blaue Augen und ein gütiges Gesicht. Auf seinem Kopf prangte eine Krone. Er
musste ein König sein.
„Wer seid ihr,
schönes Kind? Und warum sitzt ihr hier auf diesem kalten Boden?“
„Ich seh‘ sie!“,
rief Marin komplett zusammenhanglos und erstach den Mann beinahe mit ihrem
Zeigefinger, als sie auf ihn deutete, um ihre Worte zu unterstreichen. Er sah
sie ein bisschen verwirrt an. Sie war ein hübsches Mädchen von vielleicht 19
Jahren und ihre Haut war so blass wie Porzellan. Das Gesicht, wohl proportioniert
und mit weichen Kanten, sowie mit vollen Lippen und großen Augen ausgestattet,
wurde umrahmt von türkisfarbenem Haar, welches sich lockig über ihre Schultern
gelegt hatte und sich sanft an ihren Körper schmiegte.
„Habt Ihr einen
Namen?“
„Bestimmt“, sagte
sie. Ihm fiel auf, dass sie eine sehr schöne Stimme hatte. Melodisch. Mit
dieser Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet.
„Oh und … werdet
Ihr ihn mir verraten?“, gab er also verdutzt zurück.
„Wenn du
eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen“, sagte sie lächelnd. „Mein
Name ist Aquamarin.“
„Wie …
ungewöhnlich. Hübsch, das wohl. Aber ungewöhnlich.“ Er nickte ein paar Mal, wie
zu sich selbst. „Und sagt: Aus welchem Geschlecht stammt Ihr?“ Marin dachte
eine Weile über diese Frage nach. Eigentlich … wusste sie es nicht. Sie wusste
überhaupt wenig – von ihrem Namen mal abgesehen.
„Wenn ich’s
wüsst‘ – Ihr wärt der Erste, der’s erfährt!“
„Gut, dann …
kannst du aufstehen?“ Im Kopf des Königs begann eine Idee zu keimen. Seit
Monaten suchte er nach einer Frau für den Prinzen. Aber obwohl die
Thronanwärterinnen ihm die Tür einrannten, gab sein Sohn sich mit keiner
zufrieden. Zu braungebrannt, zu hell, zu groß, zu klein … irgendetwas sagte dem
König jedoch, dass ihm dieses Mädchen gefallen würde.
„Ich weiß
nicht!“, sagte sie und er zuckte kurz zusammen. Hatte er etwa laut gedacht? „Ich
will es aber wohl versuchen.“ Als sie diesen Satz hintenan fügte, war der Mann
erleichtert. Sie hatte nur auf seine Frage geantwortet und ahnte nichts von
seinen Plänen. Er bot ihr die Hand und wollte ihr auf die Füße helfen, doch
ihre Beine knickten ein.
Der König
konnte nicht wissen, dass Marin eine Nixe war, die ohne Wasser und durch die
Hilfe eines Zaubertrankes zwar Beine anstatt der wunderschönen Flosse hatte,
aber nicht damit gehen konnte. Ihre Füße waren zu zart.
„Ich schein‘
es nicht zu können“, lachte sie. „Was soll ich nun machen?“
„Wenn es
euch beliebt, so nehme ich euch mit auf mein Schloss. Wir werden schon
herausfinden was euch zur Gesundheit fehlt. Wir geben euch Gemach und Speis‘
solange Ihr eure Erinnerung noch nicht zurück habt.“ Ihre großen Augen
musterten ihn eine Weile. Das Angebot war sehr großzügig und sie fragte sich,
was wohl der Grund dafür sein mochte.
„Eins, zwei
oder drei! Letzte Chance vorbei!“ Der König lächelte und sie tat es ihm nach.
„Nun, die
Wahl habe ich dann wohl nicht mehr. Ich nehm‘ es an, das nette Angebot. Ich habe
wohl großes Glück euch getroffen zu haben.“
„Was
bedeutet Euch das Glück, schönes Kind?“ Sie überlegte eine Weile, während der
König sie auf sein Pferd hob.
„Glück ist …
Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann ist glücklich.“ Diese Antwort freute den
König sehr, aber er ließ es sich nicht anmerken. Der Prinz hatte ihn neulich
gefragt, wie er denn jemals eine Frau finden solle, wenn alle Anwärterinnen es
nicht wert seien. Jetzt hatte er endlich die Antwort, die er damals nicht geben
konnte.
„Sie kommen
durch mich an sie heran, mein Sohn!“, dachte er.
„Eine sehr
schöne Antwort“, sagte er. „Alle unsere Träume können sich erfüllen, wisst Ihr?
Wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“
Am Morgen erwachte Marin in einem
riesigen, sehr weichen Federbett. Sie schlug die Decke zurück, ließ sich in den
Rollstuhl fallen, den man ihr gegeben hatte und rollte zum Fenster, um die
Vorhänge aufzuziehen.
„Ich wusste nicht, dass ich geflogen
bin“, murmelte sie.
„Nun ja, geflogen nicht, aber den
Mantel hat man Ihnen bereits gereicht.“ Erschrocken drehte sie sich um. Auf dem
Sessel saß ein klug wirkender, hübscher Mann. Ein bisschen sah er aus wie ein
Butler.
„Das ist egal, für den Moment. Ich
werde Ihnen helfen. Mit dem Trumpf, den ich ihnen reiche, sind sie wieder im
Spiel.“
„Sie … haben die Schablone?“
„Wie meinen?“
„Ach, nichts.“ Für einen kurzen Moment
hatte Marin sich erinnert. Bruchstückhaft. Jetzt war es wieder weg. So etwas
hatte sie neulich schon einmal gehabt. Da war der Satz gewesen: Exakt, clever
die Kleine. Sie konnte es einfach nicht in Einklang bringen.
„Nun, wie ist euer Trumpf?“
„Der Prinz fand es nicht so schlimm wie
der König. Und weil es hierbei um den Thronfolger geht, werdet Ihr bleiben
dürfen.“ Langsam kam die Erinnerung an das was gestern passiert war zurück. Sie
hatte sich sehr über den Fisch in der Suppe geärgert – warum konnte sie nicht
erklären, aber es schien ihr unmöglich ein Tier des Meeres zu essen.
„Seh‘ ich wie ein Mörder aus?“ Der
König hatte es als persönlichen Angriff aufgefasst, dass sie den Fisch nicht
wollte und so war es eskaliert. Das Mädchen stand jetzt mit dem Rücken zum
Fenster. Als sie jedoch die Stimme vernahm, drehte sie sich blitzschnell wieder
um und schloss die Fensterläden. Ihr war, als wäre ihr eine Brise um den Körper
geweht und geflüstert hatte sie: „Nur das Meer kennt dein Geheimnis!“
Aquamarin beschloss zum Frühstück zu
gehen. Der Mut bestand schließlich darin, weiterzumachen egal was geschah.
„Sicher, dass Ihr nicht warten wollt,
bis man euch abholt?“
„Wer immer das tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist“, sagte sie und rollte in Richtung Tür. „Nein,
ich habe lange genug gewartet. Was ich angerichtet habe, muss ich selbst
geradebiegen.“
„Marin, liebste Marin!“, sagte die
Königin voller Sanftmut, als das Mädchen in den Saal rollte. Der Prinz
betrachtete sie.
„Mein Glück!“, lächelte er, als er vor
ihr auf die Knie ging und ihre Hand nahm.
„Das Glück ist blind!“, sagte Marin
abfällig. Es war nicht so, dass sie etwas gegen den Prinzen hatte. Aber in ihr
war ein Gefühl und das erlaubte ihr nicht, sich zu verlieben. Sie spürte, dass
sie sich nach jemandem sehnte, den es vielleicht gar nicht gab.
„Dann hab ich ja Glück, dass meines nur
nicht gehen kann.“ Der Prinz nahm es ihre abweisende Art mit Humor. Auch der
König grinste, der Ärger schien vergessen.
„Da hast du es, Sohn! Bisher war dir
keine gut genug, jetzt ist es andersherum!“
Samstag, 11. April 2015
Zitatgeschichten 1. Teil
Hey Leute,
ich mache jetzt bei einer kleinen Gruppe Autoren mit, die Geschichten aus gesammelten Zitaten schreibt. Hier ist mein erstes Projektchen :)
Alle Zitate konnte ich nicht benutzen, heutige Bilanz: 19 von 22
Ich hoffe es gefällt euch.
Folgende Zitate habe ich dafür verwendet:
ich mache jetzt bei einer kleinen Gruppe Autoren mit, die Geschichten aus gesammelten Zitaten schreibt. Hier ist mein erstes Projektchen :)
Alle Zitate konnte ich nicht benutzen, heutige Bilanz: 19 von 22
Ich hoffe es gefällt euch.
Folgende Zitate habe ich dafür verwendet:
1 "Ihr
kommt recht spät" (Frodo zu Gandalf in Herr der Ringe - Die
Gefährten)
2 "Rauf
Rauf Rauf immer schön die Treppe rauf!" (Gollum in der Herr der
Ringe - Die Rückkehr des Königs)
3 "Sprich
mit der Hand!" (Arnold Schwarzenegger in Terminator 3)
4 "April,
April Jungs. Übung ist das halbe Leben!" (Jürgen Prochnow als
"Der Alte" in "Das Boot")
5 “Geliebter
Dauphin, wie würdet ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen
schneidet obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ “Nun, ich
würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen“ “Wie würdest ihr einen
König nennen, der von sein Land schneidet während andere versuchen
es zu einen? Wie konntet ihr nur ein Friedensvertrag mit Burgund
schließen? Lasst mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte
Hauptstadt Paris befreien“ - (Jeanne D' Arc zu Dauphin Charles IV
in “Jeanne D'Arc - Die Frau des Jahrtausends)
6 "Sind
sie so etwas wie ein Verrückter?" (Evee in V wie Vendetta)
7 Brothers,
what we do in life... echoes in eternity. (Gladiator)
8 "Not
yet Kameraden, not yet" (Der Alte in "Das Boot")
9 "Gier
ist gut. Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht als irgendetwas
sonst in der Geschichte" (Gordon Gekko in Wall Street)
10 Zwei
Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Einstein)
11 And
me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not
some place you can look for. Because it's not where you go. It's how
you feel for a moment in your life when you're a part of something.
And if you find that moment... It lasts forever. (Richard - The
Beach)
12 "Hör
mal, hol mir mal ne Flasche Bier sonst streike ich hier und schreibe
nicht weiter" (Gerhard Schröder)
13 "Schreiben
Sie´s auf, ich beschäftige mich später damit!", "Ich
brauche mehr Details" - (Didi Hallervorden in Didi - Der
Doppelgänger)
14 "Bereit?"
- "Bereit, wenn du es bist." (Gwen und Gideon in "Liebe
geht durch alle Zeiten" von Kerstin Gier)
15 "Du
bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als
du denkst." aus Pu der Bär von A.A. Milne
16 "Ich
komme wieder!" (Arnold Schwarzenegger in "Terminator)...
17 "Nur
ein Ping senden! (Captain Marko Ramius zu seinen ersten Offizier in
"Jagd auf roter Oktober")
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Die Versammlung
„Dieses Treffen ist enorm, enorm
wichtig.“ Maria schüttelte verdrießlich den Kopf.
„Sagtest du bereits“, antwortete
Kane, der neben ihr stand. Die beiden schoben heute Wachdienst, bis
alle Mitglieder der Versammlung da waren. Die Zwillinge fehlten, aber
das war nichts Neues. Das einzige Problem war: Ohne Vollzähligkeit,
keine Versammlung. Als hätten sie Marias Gedanken gehört, schossen
sie in diesem Moment um die Ecke. Zwei kleine Jungen in knallgrünem
Mantel, mit dem sie scheinbar schon auf die Welt gekommen waren, denn
Kane hatte sie noch nie ohne gesehen.
„Ihr kommt recht spät!“ [1] Der
Hüne mit dem dunklen Vollbart starrte sie undurchdringlich an, doch
die strenge Stille wurde jäh unterbrochen.
„Rauf, rauf, rauf – immer schön
die Treppe rauf!“, [2] ertönte Marias gestresster Sing-sang. „Wir
wollen anfangen.“
„Sprich mit der Hand!“, [3] riefen
die beiden gleichzeitig und streckten jeweils ihre Rechte soweit nach
vorne, dass Maria einen Schritt zurückstolperte. Erbost schüttelte
sie den Kopf über die Kindereien, ging jedoch nicht darauf ein. Dann
drehte sie sich um und folgte den Zwillingen die Treppe hinauf ins
Versammlungszimmer.
„Ihr seid zu spät. Wegen euch
verschiebt sich alles. Aber keine Sorge, wir haben bereits Ersatz
gefunden.“ Tobias, ein gedrungener, sehr weiser Mann und irgendwie
Chef der Truppe, fixierte die Zwillinge mit seinem gesunden Auge.
Stress mit Maria war eine Sache, aber wenn der Älteste sie tadelte
(oder noch schlimmer: Mit Rausschmiss drohte) wurden selbst die
Zwillinge blass.
„A-aber wir … wir …“,
stammelten sie. Da fing die versammelte Gesellschaft an zu lachen.
„April, april Jungs. Übung ist das
halbe Leben!“ [4]
„Das war gemein“, beschwerte sich
Tim beleidigt.
„Ja!“, stimmte ihm sein Bruder Tom
zu.
„Kommt einfach nicht mehr zu spät,
dann passiert sowas nicht.“
„Können wir dann anfangen? Der Abend
ist kurz!“ Marin saß in einer mit Wasser gefüllten Schubkarre in
der hinteren Ecke des Raumes. Sie war eine Nixe und somit ohne Wasser
nicht anzutreffen. Weil ihr Erscheinen aber notwendig war, hatte sie
ihren Sea-to-go bei sich, wie sie die Schubkarre liebevoll nannte,
immer bei sich.
„Sicher. Erster Punkt der
Tagesordnung: Die Hauptstadt.“ Dauphin, ebenfalls Mitglied des
Ältestenrates, wies auf ein Mädchen mit Feuerhaaren. „Ignis,
bitte vortreten!“
„Ja.“ Das Mädchen lächelte den
Ältesten an und hob dann an zu sprechen:
„Geliebter
Dauphin, wie würdet Ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen
schneidet, obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ [5]
Der
Älteste ließ sich etwas Zeit mit der Antwort, dann sagte er: „Nun,
ich würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen.“ [5]
„Wie
würdet Ihr einen König nennen, der von sein Land schneidet, während
andere versuchen es zu einen? Wie konntet Ihr nur ein Friedensvertrag
mit denen schließen?“ [5]
„Dein
Anliegen?“, fragte Dauphin, ohne auf ihren Vorwurf einzugehen.
„Lasst
mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte Hauptstadt
befreien!“ [5] Bei ihren Soldaten handelte es sich um zehn kleine
Flämmchen, die hinter ihr auf und ab hüpften.
„Krieg
ist keine Lösung!“ Das war Kane, der noch immer bei Maria nahe der
Tür stand.
„Sind
Sie so etwas wie ein Verrückter?“, [6] wollte Ignis wissen.
„Manchmal geht es eben nicht ohne!“
„Brothers,
what we do in life … echoes in eternity.“ [7]
„Rasmus,
deutsch bitte!“ Auf diese Aussage hin schlug sich der Roboter
einmal gegen die Seite seines Kopfes, wo sein Hauptcomputer saß. Hin
und wieder hatte dieser einen Wackelkontakt.
„Not
yet … Kameraden … not yet!“ [8]
„Nicht
gemischt. Deutsch. Wir sind keine wandelnden Wörterbücher.“
„Sorry!“
Noch einmal schlug Rasmus gegen das Blech. „Jetzt sollte es
wirklich … it works!“ Dauphin schlug sich mit der flachen Hand an
die Stirn und seufzte.
„Wie
auch immer … nein, wir werden keinen Krieg anfangen. Die Hauptstadt
ist zu mächtig. Clee sollte das wissen, schließlich kommt er von
dort.“ Bei Clemens, von allen nur Clee genannt, handelte es sich um
einen Geschäftsmann aus dem Kapitol, der vor ein paar Monaten
allerdings zur Widerstandsbewegung übergewechselt hatte.
„Hey,
seid nicht so verdammt gierig!“, fuhr Marin in diesem Moment die
Zwillinge an, welche sich zum wiederholten Male an den Nüssen
bedienten, die in der Tischmitte standen.
„Gier
ist gut! Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht, als irgend
etwas sonst in der Geschichte.“ [9]
„Na,
du musst es ja wissen“, brummte Marin. Sie konnte Clee nicht
besonders leiden und zweifelte an seinen ehrenhaften Absichten.
„Zwei
Dinge sind unendlich!“, bellte Tobias entnervt, „Das Universum
und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch
nicht sicher! [10] Hört endlich auf euch anzublaffen!“
„Tut
mir leid. Es ist nur einfach … ich weiß nicht mehr weiter. Dieses
Land war einst ein Paradies – und jetzt? Sieh uns doch an!
Verstecken uns in einem Gasthaus wie Hunde!“
„And
me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not
some place you can look for. Because it's not where you go. It's how
you feel for a moment in your life, when you're a part of something.
And if you find that moment... it lasts forever.“ [11]
„Danke
Rasmus! Für diesen, wiedermal unverständlichen, Einwurf. Wir wissen
das zu schätzen!“
„Save
your irony, buddy – this is … n-n-n-n-no-o-o-o-n-n-n-n …“
„Jetzt
hängt er ganz!“, rief einer der Zwillinge und schlug dem Roboter
mit voller Wucht gegen das Blech.
„… not
my fault.“
„Hat
er keine Spracheinstellungsfunktion? Ist ja nicht auszuhalten!“
„Ich
werd mal nachsehen!“ Velderfield, die kleine Maus in Anzug und
Krawatte, schlüpfte durch das Ohr des Roboters.
„Maria?“,
ließ sich Mako vernehmen, der heute Protokoll führte. „Hör mal,
hol mir mal ne Flasche Bier, sonst streike ich hier und schreibe
nicht weiter.“ [12]
„Du
spinnst wohl. Kein Alkohol bei den Versammlungen.“ Mako knurrte
etwas von Spielverderbern und senkte dann wieder den Stift auf den
Block vor ihm.
„Deine
Frau hat übrigens angerufen, Dauphin!“, rief jemand und der
Älteste wandte sich Mako zu. „Schreib es auf, ich beschäftige
mich später damit!“ [13]
„Ich
brauche mehr Details“, [13] gab der zurück. „Sonst vergisst sie
wieder, warum sie anrief.“
„Also,
ich glaube sie sagte etwas von-“
„Ich
hab's!“, unterbrach in diesem Moment der euphorische Ausruf aus dem
Inneren des Roboters das Gesagte.
„Vielen
Dank, mein Freund!“, sagte Rasmus nun endlich auf Deutsch, während
Velderfield aus seinem Ohr kroch. Die Anwesenden klatschten und
Dauphins Frau war vergessen.
„Zurück
zu Punkt 2 der Tagesordnung: Maria und Kane arbeiten ab heute als
Team. Sie müssen also erneut den Schwur leisten.“
Jetzt
wurde es still im Raum. Der Schwur war etwas Besonderes, er
erforderte vollste Konzentration aller Mitglieder. Die
Widerstandskämpfer stellten sich im Kreis um die Beiden herum, die
jetzt auf jeweils einem von vier schwarzen Punkten standen. In dieser
Gruppe verließ man sich auf die Entscheidung der Götter. Wenn die
entschieden, dass das Team nicht zusammenkommen sollte, würde sich
einer der Punkte auftun und das Loch würde denjenigen umgehend nach
unten befördern, wo bereits die Bestie wartete.
„Bereit?“,
flüsterte Maria und nahm Kanes Hand.
„Bereit
wenn du es bist!“ [14]
„Ihr
beide wollte eure Position als einzelne Verteidiger der alten Ordnung
aufgeben, um von nun an gemeinsam als Team gegen die vorzugehen, die
uns bedrohen. Schwört ihr alles in eurer Macht stehende zutun, um
die alte Ordnung wieder herzustellen?“
„Wir schwören.“
„Wir schwören.“
„Schwört
ihr, im Kampfe zueinander zu stehen und euch nicht im Stich zu
lassen?“
„Wir
schwören.“ Jetzt hieß es warten. Keines der Löcher tat sich auf.
„Dann
seid ihr ab sofort ein Team. Willkommen Team MK!“
„Nächster
Punkt auf der Tagesordnung“, unterbrach Tobias die gerührte
Stille, „ist die Aussendung von Team LM ins feindliche Gebiet. Sie
werden die Leute in den Schulen der Hauptstadt unterwandern und zu
neuem Denken anregen. Also, zu altem Denken. Hoffentlich.“
„Seid
ihr bereit, Team?“, fragte Dauphin und legte beiden noch einmal die
Hand auf die Schultern.
„Wir
sind bereit“, antworteten beide synchron. Li'l und Marin waren
bereits seit sechs Monaten ein Team und hatten für die Aussendung
lange trainiert. In dem Moment als beide sich der Tür zuwandten,
löste sich Ama aus den Reihen, stürzte auf Li'l zu und umklammerte
seinen Körper. Ama war die Mutter von L'il und mit seiner Aussendung
ganz und gar nicht einverstanden.
„Ich
komme wieder!“, [15] sagte der Blonde und verschwand dann endgültig
mit Marin durch die Tür. Natürlich schob er die Schubkarre. Die
alte Frau begann zu weinen, laut und herzzerreißend. Sie hatte bis
zum Ende gehofft, die Aussendung abwenden zu können.
„Ignis,
würdest du Ama für einen Moment nach draußen begleiten?“ Tobias
wirkte an diesem Abend noch viel älter als sonst.
„Sicher“,
sagte das Feuerkind, für welches Ama wie eine Mutter war. Ihre
eigene war in den Flammen gestorben. Seit Ignis durch die Wüsten in
die Außenbezirke gekommen war, hatte sich Ama rührend um sie
gekümmert.
„Du
bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als
du denkst“,
[16] hatte sie ihr gesagt, als Ignis völlig ohne Selbstbewusstsein
war. Ama hatte sie zu der starken, jungen Frau gemacht, die für ihre
Heimat kämpfen wollte. Und Ignis zahlte ihr das zurück, wann immer
sie konnte.
„Er
muss nur ein Ping senden [17]“, beruhigte sie die Alte auf dem Weg
nach draußen. „Sobald er uns braucht, werden wir da sein.“
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Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Teilt mir doch in den Kommentaren eure Meinung mit und vielleicht auch, ob etwas längerfristiges draus werden soll?!
Küsschen,
eure Tia.
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