Samstag, 11. April 2015

Zitatgeschichten 1. Teil

Hey Leute,

ich mache jetzt bei einer kleinen Gruppe Autoren mit, die Geschichten aus gesammelten Zitaten schreibt. Hier ist mein erstes Projektchen :)
Alle Zitate konnte ich nicht benutzen, heutige Bilanz: 19 von 22
Ich hoffe es gefällt euch.

Folgende Zitate habe ich dafür verwendet:


1 "Ihr kommt recht spät" (Frodo zu Gandalf in Herr der Ringe - Die Gefährten)


2 "Rauf Rauf Rauf immer schön die Treppe rauf!" (Gollum in der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs)

3 "Sprich mit der Hand!" (Arnold Schwarzenegger in Terminator 3)


4 "April, April Jungs. Übung ist das halbe Leben!" (Jürgen Prochnow als "Der Alte" in "Das Boot")


5 “Geliebter Dauphin, wie würdet ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen schneidet obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ “Nun, ich würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen“ “Wie würdest ihr einen König nennen, der von sein Land schneidet während andere versuchen es zu einen? Wie konntet ihr nur ein Friedensvertrag mit Burgund schließen? Lasst mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte Hauptstadt Paris befreien“ - (Jeanne D' Arc zu Dauphin Charles IV in “Jeanne D'Arc - Die Frau des Jahrtausends)

6 "Sind sie so etwas wie ein Verrückter?" (Evee in V wie Vendetta)

7 Brothers, what we do in life... echoes in eternity. (Gladiator)

8 "Not yet Kameraden, not yet" (Der Alte in "Das Boot")

9 "Gier ist gut. Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht als irgendetwas sonst in der Geschichte" (Gordon Gekko in Wall Street)

10 Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Einstein)

11 And me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life when you're a part of something. And if you find that moment... It lasts forever. (Richard - The Beach)

 12 "Hör mal, hol mir mal ne Flasche Bier sonst streike ich hier und schreibe nicht weiter" (Gerhard Schröder)

13 "Schreiben Sie´s auf, ich beschäftige mich später damit!", "Ich brauche mehr Details" - (Didi Hallervorden in Didi - Der Doppelgänger)

14 "Bereit?" - "Bereit, wenn du es bist." (Gwen und Gideon in "Liebe geht durch alle Zeiten" von Kerstin Gier)

15 "Du bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als du denkst." aus Pu der Bär von A.A. Milne

16 "Ich komme wieder!" (Arnold Schwarzenegger in "Terminator)...

17 "Nur ein Ping senden! (Captain Marko Ramius zu seinen ersten Offizier in "Jagd auf roter Oktober")

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Die Versammlung


„Dieses Treffen ist enorm, enorm wichtig.“ Maria schüttelte verdrießlich den Kopf.
„Sagtest du bereits“, antwortete Kane, der neben ihr stand. Die beiden schoben heute Wachdienst, bis alle Mitglieder der Versammlung da waren. Die Zwillinge fehlten, aber das war nichts Neues. Das einzige Problem war: Ohne Vollzähligkeit, keine Versammlung. Als hätten sie Marias Gedanken gehört, schossen sie in diesem Moment um die Ecke. Zwei kleine Jungen in knallgrünem Mantel, mit dem sie scheinbar schon auf die Welt gekommen waren, denn Kane hatte sie noch nie ohne gesehen.
„Ihr kommt recht spät!“ [1] Der Hüne mit dem dunklen Vollbart starrte sie undurchdringlich an, doch die strenge Stille wurde jäh unterbrochen.
„Rauf, rauf, rauf – immer schön die Treppe rauf!“, [2] ertönte Marias gestresster Sing-sang. „Wir wollen anfangen.“
„Sprich mit der Hand!“, [3] riefen die beiden gleichzeitig und streckten jeweils ihre Rechte soweit nach vorne, dass Maria einen Schritt zurückstolperte. Erbost schüttelte sie den Kopf über die Kindereien, ging jedoch nicht darauf ein. Dann drehte sie sich um und folgte den Zwillingen die Treppe hinauf ins Versammlungszimmer.
„Ihr seid zu spät. Wegen euch verschiebt sich alles. Aber keine Sorge, wir haben bereits Ersatz gefunden.“ Tobias, ein gedrungener, sehr weiser Mann und irgendwie Chef der Truppe, fixierte die Zwillinge mit seinem gesunden Auge. Stress mit Maria war eine Sache, aber wenn der Älteste sie tadelte (oder noch schlimmer: Mit Rausschmiss drohte) wurden selbst die Zwillinge blass.
„A-aber wir … wir …“, stammelten sie. Da fing die versammelte Gesellschaft an zu lachen.
„April, april Jungs. Übung ist das halbe Leben!“ [4]
„Das war gemein“, beschwerte sich Tim beleidigt.
„Ja!“, stimmte ihm sein Bruder Tom zu.
„Kommt einfach nicht mehr zu spät, dann passiert sowas nicht.“
„Können wir dann anfangen? Der Abend ist kurz!“ Marin saß in einer mit Wasser gefüllten Schubkarre in der hinteren Ecke des Raumes. Sie war eine Nixe und somit ohne Wasser nicht anzutreffen. Weil ihr Erscheinen aber notwendig war, hatte sie ihren Sea-to-go bei sich, wie sie die Schubkarre liebevoll nannte, immer bei sich.
„Sicher. Erster Punkt der Tagesordnung: Die Hauptstadt.“ Dauphin, ebenfalls Mitglied des Ältestenrates, wies auf ein Mädchen mit Feuerhaaren. „Ignis, bitte vortreten!“
„Ja.“ Das Mädchen lächelte den Ältesten an und hob dann an zu sprechen: „Geliebter Dauphin, wie würdet Ihr einen Bäcker nennen, der vom Kuchen schneidet, obwohl er noch nicht durchgebacken ist?“ [5]
Der Älteste ließ sich etwas Zeit mit der Antwort, dann sagte er: „Nun, ich würde ihn nicht als Bäcker bezeichnen.“ [5]
„Wie würdet Ihr einen König nennen, der von sein Land schneidet, während andere versuchen es zu einen? Wie konntet Ihr nur ein Friedensvertrag mit denen schließen?“ [5]
„Dein Anliegen?“, fragte Dauphin, ohne auf ihren Vorwurf einzugehen.
„Lasst mich mit meinen tapferen Soldaten unsere geliebte Hauptstadt befreien!“ [5] Bei ihren Soldaten handelte es sich um zehn kleine Flämmchen, die hinter ihr auf und ab hüpften.
„Krieg ist keine Lösung!“ Das war Kane, der noch immer bei Maria nahe der Tür stand.
„Sind Sie so etwas wie ein Verrückter?“, [6] wollte Ignis wissen. „Manchmal geht es eben nicht ohne!“
„Brothers, what we do in life … echoes in eternity.“ [7]
„Rasmus, deutsch bitte!“ Auf diese Aussage hin schlug sich der Roboter einmal gegen die Seite seines Kopfes, wo sein Hauptcomputer saß. Hin und wieder hatte dieser einen Wackelkontakt.
„Not yet … Kameraden … not yet!“ [8]
„Nicht gemischt. Deutsch. Wir sind keine wandelnden Wörterbücher.“
„Sorry!“ Noch einmal schlug Rasmus gegen das Blech. „Jetzt sollte es wirklich … it works!“ Dauphin schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn und seufzte.
„Wie auch immer … nein, wir werden keinen Krieg anfangen. Die Hauptstadt ist zu mächtig. Clee sollte das wissen, schließlich kommt er von dort.“ Bei Clemens, von allen nur Clee genannt, handelte es sich um einen Geschäftsmann aus dem Kapitol, der vor ein paar Monaten allerdings zur Widerstandsbewegung übergewechselt hatte.
„Hey, seid nicht so verdammt gierig!“, fuhr Marin in diesem Moment die Zwillinge an, welche sich zum wiederholten Male an den Nüssen bedienten, die in der Tischmitte standen.
„Gier ist gut! Gier hat die Menschheit mehr voran gebracht, als irgend etwas sonst in der Geschichte.“ [9]
„Na, du musst es ja wissen“, brummte Marin. Sie konnte Clee nicht besonders leiden und zweifelte an seinen ehrenhaften Absichten.
„Zwei Dinge sind unendlich!“, bellte Tobias entnervt, „Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht sicher! [10] Hört endlich auf euch anzublaffen!“
„Tut mir leid. Es ist nur einfach … ich weiß nicht mehr weiter. Dieses Land war einst ein Paradies – und jetzt? Sieh uns doch an! Verstecken uns in einem Gasthaus wie Hunde!“
„And me? I still believe in paradise. But now at least I know it's not some place you can look for. Because it's not where you go. It's how you feel for a moment in your life, when you're a part of something. And if you find that moment... it lasts forever.“ [11]
„Danke Rasmus! Für diesen, wiedermal unverständlichen, Einwurf. Wir wissen das zu schätzen!“
„Save your irony, buddy – this is … n-n-n-n-no-o-o-o-n-n-n-n …“
„Jetzt hängt er ganz!“, rief einer der Zwillinge und schlug dem Roboter mit voller Wucht gegen das Blech.
„… not my fault.“
„Hat er keine Spracheinstellungsfunktion? Ist ja nicht auszuhalten!“
„Ich werd mal nachsehen!“ Velderfield, die kleine Maus in Anzug und Krawatte, schlüpfte durch das Ohr des Roboters.
„Maria?“, ließ sich Mako vernehmen, der heute Protokoll führte. „Hör mal, hol mir mal ne Flasche Bier, sonst streike ich hier und schreibe nicht weiter.“ [12]
„Du spinnst wohl. Kein Alkohol bei den Versammlungen.“ Mako knurrte etwas von Spielverderbern und senkte dann wieder den Stift auf den Block vor ihm.
„Deine Frau hat übrigens angerufen, Dauphin!“, rief jemand und der Älteste wandte sich Mako zu. „Schreib es auf, ich beschäftige mich später damit!“ [13]
„Ich brauche mehr Details“, [13] gab der zurück. „Sonst vergisst sie wieder, warum sie anrief.“
„Also, ich glaube sie sagte etwas von-“
„Ich hab's!“, unterbrach in diesem Moment der euphorische Ausruf aus dem Inneren des Roboters das Gesagte.
„Vielen Dank, mein Freund!“, sagte Rasmus nun endlich auf Deutsch, während Velderfield aus seinem Ohr kroch. Die Anwesenden klatschten und Dauphins Frau war vergessen.
„Zurück zu Punkt 2 der Tagesordnung: Maria und Kane arbeiten ab heute als Team. Sie müssen also erneut den Schwur leisten.“
Jetzt wurde es still im Raum. Der Schwur war etwas Besonderes, er erforderte vollste Konzentration aller Mitglieder. Die Widerstandskämpfer stellten sich im Kreis um die Beiden herum, die jetzt auf jeweils einem von vier schwarzen Punkten standen. In dieser Gruppe verließ man sich auf die Entscheidung der Götter. Wenn die entschieden, dass das Team nicht zusammenkommen sollte, würde sich einer der Punkte auftun und das Loch würde denjenigen umgehend nach unten befördern, wo bereits die Bestie wartete.
„Bereit?“, flüsterte Maria und nahm Kanes Hand.
„Bereit wenn du es bist!“ [14]
„Ihr beide wollte eure Position als einzelne Verteidiger der alten Ordnung aufgeben, um von nun an gemeinsam als Team gegen die vorzugehen, die uns bedrohen. Schwört ihr alles in eurer Macht stehende zutun, um die alte Ordnung wieder herzustellen?“
„Wir schwören.“
„Schwört ihr, im Kampfe zueinander zu stehen und euch nicht im Stich zu lassen?“
„Wir schwören.“ Jetzt hieß es warten. Keines der Löcher tat sich auf.
„Dann seid ihr ab sofort ein Team. Willkommen Team MK!“
„Nächster Punkt auf der Tagesordnung“, unterbrach Tobias die gerührte Stille, „ist die Aussendung von Team LM ins feindliche Gebiet. Sie werden die Leute in den Schulen der Hauptstadt unterwandern und zu neuem Denken anregen. Also, zu altem Denken. Hoffentlich.“
„Seid ihr bereit, Team?“, fragte Dauphin und legte beiden noch einmal die Hand auf die Schultern.
„Wir sind bereit“, antworteten beide synchron. Li'l und Marin waren bereits seit sechs Monaten ein Team und hatten für die Aussendung lange trainiert. In dem Moment als beide sich der Tür zuwandten, löste sich Ama aus den Reihen, stürzte auf Li'l zu und umklammerte seinen Körper. Ama war die Mutter von L'il und mit seiner Aussendung ganz und gar nicht einverstanden.
„Ich komme wieder!“, [15] sagte der Blonde und verschwand dann endgültig mit Marin durch die Tür. Natürlich schob er die Schubkarre. Die alte Frau begann zu weinen, laut und herzzerreißend. Sie hatte bis zum Ende gehofft, die Aussendung abwenden zu können.
„Ignis, würdest du Ama für einen Moment nach draußen begleiten?“ Tobias wirkte an diesem Abend noch viel älter als sonst.
„Sicher“, sagte das Feuerkind, für welches Ama wie eine Mutter war. Ihre eigene war in den Flammen gestorben. Seit Ignis durch die Wüsten in die Außenbezirke gekommen war, hatte sich Ama rührend um sie gekümmert.
Du bist mutiger als du meinst, stärker als du scheinst und klüger als du denkst“, [16] hatte sie ihr gesagt, als Ignis völlig ohne Selbstbewusstsein war. Ama hatte sie zu der starken, jungen Frau gemacht, die für ihre Heimat kämpfen wollte. Und Ignis zahlte ihr das zurück, wann immer sie konnte.
„Er muss nur ein Ping senden [17]“, beruhigte sie die Alte auf dem Weg nach draußen. „Sobald er uns braucht, werden wir da sein.“

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Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Teilt mir doch in den Kommentaren eure Meinung mit und vielleicht auch, ob etwas längerfristiges draus werden soll?! 

Küsschen,
eure Tia.